Interview mit Frau Meisel

Bitte stellen Sie sich kurz vor.

Mein Name ist Verena Meisel und ich lebe in Hamburg Eimsbüttel. Ich habe 2010 mein Referendariat in Flensburg abgeschlossen und bin seitdem hier am Lessing-Gymnasium Norderstedt tätig. Ich unterrichte die Fächer Kunst, Deutsch und Darstellendes Spiel.

Warum haben Sie sich entschieden, Lehrerin zu werden?

Ich habe schon immer gerne gestaltet und mich mit Kunst beschäftigt. Als dann damals die Informations- und Aktionstage an der Universität Oldenburg waren, bin ich mit einer Freundin dort gewesen und habe mir das Institut für Kunst und visuelle Medien angeschaut. Ich war sofort begeistert: Viele Leute standen in ihren Malerkitteln an Staffeleien, es gab coole, große Werkstätten und alle haben irgendwas gewerkelt, an Objekten gearbeitet, gemalt oder gezeichnet. Die Atmosphäre war toll und hat mich so beeindruckt, dass ich entschlossen habe, mich dort anzumelden. Ich wurde angenommen. Da ich auch schon im-mer mit Menschen arbeiten wollte, habe ich Kunst auf Lehramt studiert.

Wieso haben Sie sich außerdem für Deutsch entschieden?

In Oldenburg musste man sich für zwei Fächer entscheiden. Ich habe mich für Deutsch entschieden, weil ich schon immer gerne gelesen und mich mit Texten auseinandergesetzt habe. Und so kam es dann.

Was war das lustigste Ereignis, welches sie als Lehrerin erlebt haben?

Da gibt es so viele. Ein Ereignis, das erst kürzlich stattfand, war, als ich mit euch, also der 6a und Frau Hermenau, Schlittschuhlaufen war. Das fand ich ziemlich lustig, weil es das erste Mal seit Langem war, dass ich auf Schlittschuhen stand. Es war anfangs ganz schön wackelig. Ich habe es geschafft, ohne hin-zufallen oder mich zu verletzen! Ich musste sehr über mich lachen und es war

lustig, euch zuzusehen, vor allem, wie ihr euch auf den Stühlen durch die Gegend geschoben habt. Das sah witzig aus.

Wie war Ihre eigene Schulzeit für Sie?

Ich würde kurz antworten und sagen: wild.

Welchen Rat würden Sie jedem Schüler geben?

Darüber haben wir heute auch im Unterricht gesprochen: „Glaube nicht alles, was du denkst!“

 

Von Leif Felber aus der 6a

Schulsysteme auf der Welt

Weltweit gibt es eine große Vielfalt an Schulsystemen, die sich in ihrer Struktur, ihren Lehrplänen und ihren pädagogischen Ansätzen unterscheiden. Einige Schulsysteme legen großen Wert auf Standardisierung und Leistungsdruck, während andere den Fokus auf individuelles Lernen, Kreativität und demokratische Prozesse legen.

Beispiele für unterschiedliche Schulsysteme:

Traditionelle, staatliche Schulsysteme: Diese Systeme sind oft hierarchisch aufgebaut und legen Wert auf ein standardisiertes Lehrprogramm, Leistungsbewertung und die Vermittlung von Wissen.

Demokratische Schulen: Diese Schulen sind oft in einer Schüler- und Lehrerversammlung organisiert und ermöglichen den Schülern eine hohe Beteiligung an der Gestaltung der Schule.

Montessori-Schulen: Diese Schulen legen den Fokus auf die individuelle Entwicklung des Kindes, die Selbstständigkeit und das selbstgesteuerte Lernen.

Alternative Schulen: Dazu gehören Waldorfschulen, Steiner-Schulen, Freie Schulen, Homeschooling und andere, die oft einen eigenen pädagogischen Ansatz verfolgen und eine individuelle Förderung anstreben.

Berufliche Schulen: Diese Schulen bereiten Schüler auf einen bestimmten Beruf oder eine berufliche Laufbahn vor.

Einflussfaktoren: Die Wahl des Schulsystems hängt oft von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. kulturellen Präferenzen, wirtschaftlichen Bedingungen, politischem Umfeld und pädagogischen Überzeugungen. Einige Länder legen großen Wert auf Leistungsstärke und strenge Prüfungen, während andere den Fokus auf eine umfassende Bildung und das Wohl der Schüler legen.

 

DEUTSCHLAND

Die weltweite Vielfalt an Schulsystemen stellt unterschiedliche Ansätze vor, um Bildung an die Bedürfnisse verschiedener Gesellschaften anzupassen. In Deutschland umfasst das klar strukturierte Schulsystem mehrere Bildungsstufen. Nach der Grundschule folgen Gymnasium oder Gemeinschaftsschule. Das Gymnasium endet mit dem Abitur, das den Hochschulzugang ermöglicht. Berufsschulen und Fachschulen bieten Weiterbildungen für berufliche und persönliche Kompetenzen.

 

FINNLAND

Finnische Schulen fördern die Persönlichkeit der Kinder und nicht nur ihre akademischen Leistungen. Lehrkräfte tauschen sich über Unterrichtsmethoden aus und haben große Freiheiten und Verantwortung. In Finnland ist der Lehrberuf hoch angesehen und es besteht ein harter Wettbewerb um Ausbildungsplätze. Lehrer arbeiten eng mit (Sonder-) Pädagogen, Sozialarbeitern, Psychologen und Schulassistenten zusammen.

 

SÜDKOREA

Wie in vielen ostasiatischen Ländern gilt auch in Südkorea Bildung als Schlüssel zum gesellschaftlichen Aufstieg. Das Schulsystem gliedert sich in sechs Jahre Grundschule, drei Jahre Mittelschule sowie drei Jahre High School. Aufgrund des hohen Stellenwertes der Bildung innerhalb der koreanischen Gesellschaft, gibt es in Korea auf praktisch allen Gebieten gut ausgebildete Menschen. Das Bildungssystem hat aber definitiv seine Schattenseiten: Südkoreanische Schüler stehen unter enormen Leistungsdruck, um Eliteuniversitäten besuchen zu können und sich so gesellschaftliche Anerkennung und beruflichen Erfolg zu sichern, was bei meist jungen Menschen zu Folgen wie Suizid führen kann. Nicht nur bei Schülern, aber auch bei Lehrern.

 

KANADA

Das Schulsystem Kanadas gilt als eines der stärksten der Welt. Die ethnische, soziale und wirtschaftliche Herkunft der Schüler spielt für den Schulerfolg kaum eine Rolle. Kanada ist ein Einwanderungsland und Schulen sind ein wichtiger Punkt bei der kanadischen Integrationspolitik. In Kanada sind alle Schulen Ganztagsschulen und es gibt Computerlabore und großzügige Sportanlagen. Ein umfangreiches Angebot an musischen und sportlichen Aktivitäten gehören an vielen Schulen zum Standard, weswegen die Schüler auch eine starke Bindung zu ihrer Schule haben.
In Kanada wird nicht in fester Klassenstruktur, sondern in Kursen unterrichtet. Es gibt Kurse in verschiedenen Levels, was ermöglicht, dass alle Schüler an einer Schule unterrichtet werden können.

 

AUSTRALIEN

Mit fünf Jahren absolvieren die Kinder in Australien ein Vorschuljahr. Danach gehen sie bis zur 6. Klasse in die Grundschule, anschließend folgt die Secondary School. Diese sind in Australien Gesamtschulen – eine Unterteilung gibt es lediglich in private und staatliche Einrichtungen. Schulpflicht besteht vom 6. bis zum 17. Lebensjahr. Schulen in Australien sind grundsätzlich kostenpflichtig, die privaten Schulen sind in der Regel aber ein Stück teurer als die staatlichen.
In der Secondary School kann aus über 50 verschiedenen Fächern gewählt werden. Zum Beispiel Jura, Psychologie, Informatik, Graphik Design oder Theater. Außerdem werden viele verschiedene Aktivitäten wie Musik, Ballett, Drama, Flugwesen, Informatik oder Sport angeboten.

 

MAROKKO

Das marokkanische Bildungssystem beginnt mit einer privaten Vorschulerziehung ab 3 Jahren und umfasst eine Schulpflicht von 6 bis 15 Jahren. Nach der Grundschule und drei Jahren Sekundarschule können Schüler das Lycée (Gymnasium) besuchen, das nach drei Jahren mit einem allgemeinen, internationalen oder berufsorientierten Abitur abschließt. Im Anschluss stehen vielfältige Bildungswege offen: Universitäten, Fachhochschulen, spezialisierte Institute sowie Fach- und Handwerksschulen bieten eine breite Palette an Möglichkeiten, darunter zweijährige Ausbildungen und Studiengänge in Naturwissenschaften, Technik, Geisteswissenschaften oder Medizin. Dadurch eröffnet das Bildungssystem den Absolventen zahlreiche Karrierechancen und fördert ihre persönliche Entwicklung.

 

VENEZUELA

In Venezuela beginnt die Schulpflicht mit sechs Jahren und dauert bis zur 9. Klasse. Danach können Schüler in der Sekundarstufe II zwischen einem allgemeinen oder technischen Zweig wählen, der den Zugang zur Universität ermöglicht. Die staatliche Schulbildung ist kostenlos, aber etwa 10 % der Kinder haben wegen finanzieller Probleme oder Arbeitspflichten keinen Zugang. Neben staatlichen Schulen gibt es private Bildungseinrichtungen. Das Hochschulsystem wird in Lateinamerika hoch bewertet, während das staatliche Schulsystem noch Schwächen aufweist. Der Unterricht erfolgt oft in Schichten, um Ressourcen effizient zu nutzen.

 

 

von: Charleen Köhler 7b

Quellen: https://www.egofm.de/blog/schulsysteme-der-welt

Französisch als zweite Fremdsprache

Bonjour, ça va?

Französisch wird von etwa 300 Millionen Menschen und auf allen Kontinenten der Erde gesprochen und liegt damit auf dem fünften Platz der am meisten gesprochenen Sprachen auf der Welt. Ganz im Gegensatz zu Latein ist Französisch also ähnlich wie Englisch eine sehr lebendige Sprache, die sowohl im Alltag oder auf Reisen als auch im späteren Berufsleben viele Vorteile bietet.

Die französische Sprache

In ganzen 29 Staaten wird Französisch so als offizielle Amtssprache anerkannt, darunter ist natürlich zunächst mal Frankreich, aber auch Belgien, die Schweiz, Luxemburg, Kanada und viele afrikanische sowie karibische Staaten, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Wenn also mal wieder der nächste Urlaub ansteht, ist es toll, Französisch sprechen zu können, damit man sich verständigen und vielleicht sogar neue Kontakte knüpfen kann.

Und ein ebenso tolles Gefühl wie im Urlaub die Landessprache verstehen und sprechen zu können, ist es auch, die vielfältige französische Kultur zu entdecken. Wenn man sich beispielsweise mal das Regal in der nächsten Buchhandlung genauer ansieht, kann man feststellen, dass viele Bücher im Original auf Französisch verfasst worden sind. Das reicht von Klassikern wie „Der kleine Prinz“ („Le Petit Prince“) von Antoine de Saint-Exupéry bis zu modernen Young-adult Fantasy-Romanen wie „Die Spiegelreisende“ („La Passe-Miroire“) von Christelle Dabos. Natürlich braucht es erstmal viel Zeit und Übung, bis man in der Lage ist, ein komplettes Buch auf Französisch zu lesen, aber unter anderem dank gut aufbereiteter Ausgaben speziell für Schülerinnen und Schüler ist es möglich und immer eine große Bereicherung. Auch wer statt zu lesen lieber Musik hört oder Filme guckt, hat etwas davon, Französisch zu können. Denn auch international bekannte Musiker und Musikerinnen wie Zaz oder Louane singen auf Französisch, während viele bekannte Filme wie zum Beispiel „Monsieur Claude“ oder „Ziemlich beste Freunde“ („Intouchables“ ) ebenfalls im Original französischsprachig sind.

Darüber hinaus hat Frankreich auch einiges in den Bereichen Kulinarik und Mode zu bieten. Schließlich ist Paris nicht umsonst als Modehauptstadt der Welt bekannt, denn zahlreiche bekannte Marken wie Chanel, Dior, Luis Vuitton oder Hermès haben ihren Sitz in Paris, wo einmal jährlich auch die Pariser Fashion Week als modisches Großereignis stattfindet. Aber auch im kulinarischen Bereich hat Frankreich einiges zu bieten, das auch hier in Deutschland sehr verbreitet ist. Angefangen bei typisch französischem Gebäck wie Baguette oder Croissants zählen dazu natürlich auch Crêpes in allen möglichen Variationen, eine Menge an unterschiedlichen Käsesorten und noch vieles mehr.

Ein weiterer Vorteil des Französisch-Sprechens ist, dass man viel leichter andere Sprachen wie zum Beispiel Italienisch oder Spanisch lernen kann, weil diese ebenso wie Französisch romanische Sprachen sind. Deshalb gibt es sowohl bei der Grammatik als auch bei den Vokabeln sehr viele Ähnlichkeiten und es ist um einiges einfacher, sich mit einer weiteren romanischen Sprache vertraut zu machen.

Der Französischunterricht

Der Französischunterricht beinhaltet neben dem Erlernen von grammatischen Strukturen und Verbformen auch viele interaktive Elemente wie Dialoge oder auch kleine Rollenspiele. Diese sind meist sehr an alltäglichen Situationen orientiert und so dauert es nicht allzu lange, bis man in der Lage ist, sich selbst vorzustellen und ein Telefonat, Arztbesuch oder Einkauf auf Französisch zu meistern. Darüber hinaus geht es im Unterricht auch viel darum, das Hörverstehen und das Leseverstehen zu schulen und eigene kleine Texte zu verfassen. Vor allem letzterer Punkt nimmt mit steigender Klassenstufe zu, da es natürlich erstmal ein Grundvokabular und einen Überblick über die wichtigsten Grammatikregeln braucht, bevor man eine Email, einen Blogeintrag oder ähnliches auf Französisch schreiben kann.

Auch die Beschäftigung mit der französischen Kultur kommt im Unterricht nicht zu kurz und zeigt sich in den verschiedensten Formen. Vom Kennenlernen von französischen Bräuchen und Eigenheiten der verschiedenen Regionen im Unterricht über das Erstellen von Kochvideos zu den Landesspezialitäten und einem typisch französischen Picknick bis hin zu Vorträgen zu vielfältigen Kulturthemen, die über Städtekunde, Musik und Literatur bis hin zur französischen Métro reichen. Außerdem gehören auch Ausflüge wie beispielsweise der Besuch einer französischen Oper in der Oberstufe mit zum Französischunterricht und fördern das Sprach- und Kulturverständnis noch über diesen hinaus.

Eine weitere Möglichkeit, sich über den Unterricht hinaus mit der französischen Sprache zu beschäftigen, bieten die DELF – Prüfungen, im Rahmen derer man ein Examen in unterschiedlichen Niveaustufen machen kann. Die Prüfung besteht hierbei aus einem schriftlichen Teil, der Hörverstehen, Leseverstehen und Textproduktion einschließt, und einer mündlichen Prüfung, bei der man die Gelegenheit erhält, sich mit sehr freundlichen französisch-muttersprachlichen Prüfern und Prüferinnen des Institut Français Kiel zu unterhalten. Gerade die mündliche Prüfung trägt neben der Verbesserung des freien Sprechens auch dazu bei, die vermutlich allseits bekannte Nervosität vor Prüfungen nach und nach abzulegen, was insbesondere in der zehnten Jahrgangsstufe sehr wertvoll ist, wenn in Englisch und Französisch die ersten Sprechprüfungen anstehen. Mal ganz abgesehen davon sind die DELF – Prüfungen aber auch immer eine tolle Erfahrung und die zu erhaltenden Examen sind für spätere Berufs- oder Studienbewerbungen ein teilweise nicht unerheblicher Vorteil.

Die Wahl von Französisch als zweite Fremdsprache eröffnet außerdem die Möglichkeit, an verschiedenen Austauschprogrammen teilzunehmen und so den Alltag an einer französischen Schule und in einer Gastfamilie kennenzulernen, spannende Ausflüge zu machen, der französischen Kultur näher zu kommen und natürlich auch seine eigenen Sprachfertigkeiten zu verbessern. Im vergangenen Schuljahr fand beispielsweise ein Austausch mit unserer Partnerschule, dem Collège du Nonnenbruch im Elsass statt, an dem viele Schülerinnen und Schüler aus der 8. und 9. Klasse teilnahmen. Darüber hinaus bietet auch das Deutsch-Französische-Jugendwerk eine Vielzahl von Möglichkeiten und Programmen für einen Frankreichaustausch an.

Französisch wird vielfach nachgesagt, dass es eine Sprache sei, die sehr schwer zu lernen ist, weil man viele unregelmäßige Verbformen auswendig lernen muss und die Adjektive je nach Person angeglichen werden. Das stimmt zwar, aber beispielsweise bei Spanisch ist das nicht wirklich anders und gerade Latein fordert fast noch mehr Auswendiglernen als Französisch. Eine Schwierigkeit der französischen Sprache ist allerdings der teilweise recht große Unterschied zwischen der Aussprache und der geschriebenen Sprache, aber auch hier macht Übung den Meister und es dauert nicht allzu lange, bis man ein Gefühl für den richtigen Gebrauch der Sprache entwickelt.

Alles in allem kann ich die Wahl von Französisch als zweite Fremdsprache nur weiterempfehlen, insbesondere wenn Ihr Freude am Sprechen von lebendigen Sprachen habt, gerne lest, Spaß am Schreiben von Texten oder Interesse an der tollen französischen Kultur habt. Mir persönlich gefällt abseits von alledem aber am besten, wie wunderschön, melodisch und elegant die französische Sprache klingt und dass das Erlernen dieser tollen Sprache wirklich Spaß macht.

Schülermeinungen

„Ich hatte die Wahl zwischen Französisch und Latein. Ich habe mich für Französisch entschieden, weil ich es spannend fand, eine Sprache zu lernen, die noch aktiv gesprochen wird. Außerdem fand ich schon immer, dass die französische Sprache sehr schön klingt und auch Frankreich hat mich aufgrund seiner vielfältigen Kultur interessiert. Ich wollte also auch Französisch lernen, um mich dort verständigen zu können.“

Louisa, Es

 

„Französisch war für mich die perfekte Wahl, da mir Kommunikation im Ausland sehr wichtig ist. Aus meinem persönlichen Hintergrund heraus wurde ich zu der Wahl geleitet, aber der Unterricht und das Ergebnis haben mich im Nachhinein sehr bestärkt. Französisch ist eine wunderschöne Sprache, die nicht nur Franzosen sprechen, sondern auch Menschen über die ganze Welt verteilt. Latein ist zwar gut für die Weiterbildung in anderen Sprachen, doch zum Sprechen ist es eher unpassend. Zudem sieht es für die Zukunft sehr schön auf Praktika-Bewerbungen aus und macht sogar richtig Spaß.“

Alexandra, Em

 

„Der Französischunterricht ist besonders, weil er nicht nur die Sprachkompetenz fördert, sondern auch das Verständnis für eine bedeutende europäische Kultur und Geschichte vertieft. Französisch ist eine Weltsprache, die in vielen Ländern gesprochen wird, und bietet somit zahlreiche Möglichkeiten, internationale Kontakte zu knüpfen und beruflich wie privat zu profitieren. Außerdem hilft der Unterricht bei der Kommunikationsfähigkeit, erweitert den Horizont und fördert interkulturelle Kompetenzen (das Wissen), was in einer zunehmend globalisierten Welt von großer Bedeutung ist.“

Timon, 8c

 

Datenquelle:

https://www.berlitz.com/de-de/blog/meistgesprochene-sprachen-welt (12.01.2025)

Spanisch als zweite Fremdsprache

¡Hola! ¿Qué tal?

Mit etwa 559 Millionen Sprecherinnen und Sprechern liegt Spanisch auf Platz vier der weltweit am meisten gesprochenen Sprachen und ist genauso wie Englisch oder Französisch eine lebendige Sprache. Damit hebt sich Spanisch klar von Sprachen wie Latein ab und bietet gerade im Alltag oder auf Reisen viele Vorteile.

Die spanische Sprache

Spanisch gilt in 21 Staaten als offizielle Amtssprache, worunter natürlich zunächst mal Spanien selbst fällt, aber auch in einigen Staaten Afrikas und sehr großen Teilen Südamerikas wird Spanisch gesprochen. Dazu gehören zum Beispiel Mexiko, Kolumbien, Argentinien und Venezuela. Deshalb ist es gerade dann, wenn mal wieder der nächste Urlaub in den sonnigen Süden ansteht, sehr praktisch, Spanisch sprechen zu können, damit man in der Lage ist, sich zu verständigen.

Außerdem eröffnet Spanisch einem die Möglichkeit, eine sehr vielfältige Kultur kennenzulernen, die nicht nur in spanischsprachigen Staaten selbst, sondern auch in Deutschland vertreten ist. So fand im vergangenen November beispielsweise schon zum 30. Mal das mexikanische Totenfest („Día de los Muertos“) im Museum am Rothenbaum für Kulturen und Künste der Welt in Hamburg statt. Aber auch im kulinarischen Bereich ist die spanische Kultur in Deutschland sehr verbreitet, man denke zum Beispiel an die vielen Tapas-Restaurants, die die typisch spanischen „Häppchen“ servieren. Abseits hiervon hat die spanische Sprache aber auch einiges zu bieten, wenn es um Literatur oder Musik geht, denn sowohl Young-adult Romane wie „Culpa Mía“ von Mercedes Ron als auch die Lieder von Musikerinnen und Musikern wie Enrique Iglesias oder Álvaro Soler sind auf Spanisch verfasst worden. Natürlich dauert es erstmal ein bisschen, bis man in der Lage ist, ein spanisches Lied zu verstehen oder ein Buch auf Spanisch zu lesen, doch mit etwas Übung und Fleiß ist es kein unerreichbares Ziel und auf jeden Fall immer ein tolles Gefühl und eine Bereicherung. Im Bereich Musik ist auch der leidenschaftliche spanische Flamenco, der eine Kombination aus Tanz, Gitarrenmusik und Gesang darstellt, ein Kulturgut, das weit über die Grenzen Spaniens hinaus verbreitet ist.

Darüber hinaus bietet Spanisch als romanische Sprache den Vorteil, dass es viel einfacher ist, andere romanische Sprachen wie Italienisch, Französisch oder Portugiesisch zu erlernen, wenn man bereits Spanisch spricht, da sich sowohl die Vokabeln als auch die Grammatik oftmals sehr ähneln.

Der Spanischunterricht

Der Spanischunterricht bietet neben dem Erlernen von grammatischen Strukturen auch viel Raum für interaktive Elemente wie Dialoge oder kleine Rollenspiele, die sehr an alltäglichen Situationen orientiert sind. So ist man zum Beispiel schon nach kurzer Zeit in der Lage, sich selbst auf Spanisch vorzustellen, über die eigene Familie und Stadt zu sprechen oder auch einkaufen zu gehen. Solche Übungen verbessern nicht nur die eigenen Sprachfertigkeiten, sondern machen außerdem viel Spaß und schaffen ein schönes Miteinander innerhalb des Kurses. Darüber hinaus beschäftigt man sich im Spanischunterricht aber auch viel mit Übungen zum Hörverstehen sowie Leseverstehen und schreibt selbst kleine Texte wie zum Beispiel Blogeinträge oder Emails. Dieser Punkt nimmt mit steigender Klassenstufe zu, da natürlich erstmal ein Grundvokabular und ein Überblick über die wichtigsten Grammatikregeln aufgebaut werden müssen.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Spanischunterrichts ist die Beschäftigung mit der Kultur Spaniens und der spanischsprachigen Staaten Südamerikas. Diese findet auf verschiedenen Ebenen statt und man lernt viel über geografische Aspekte, die Landeskultur, Bräuchen und Traditionen. Um diesen Einblick in die spanische Kultur noch zu verstärken, kommen auch Exkursionen im Rahmen des Spanischunterrichts nicht zu kurz. Beispielsweise besuchten im vergangenen Schuljahr die Spanischkurse der 8. Klassen das Cervantes Institut im Chilehaus in Hamburg und nahmen dort an einem spannenden Workshop teil, bei dem sie viel über die spanische Kultur und den Alltag von Schülerinnen und Schülern in Spanien lernten.

Außerdem findet als weitere Besonderheit des Spanischunterrichts einmal jährlich der Vorlesewettbewerb „Leo, leo – ¿qué lees?“ für die 7. und 8. Klassen statt, bei dem genauso wie beim Vorlesewettbewerb für die 6. Klassen zunächst innerhalb der Klassen und danach auf Schulebene die besten Vorleser und Vorleserinnen auf Spanisch ermittelt werden. Anschließend nehmen die Siegerinnen und Sieger am Landesentscheid teil, der ebenfalls im Cervantes Institut im Chilehaus stattfindet. Hier nahm das Lessing-Gymnasium in den zwei vergangenen Jahren bereits sehr erfolgreich teil.

Als Herausforderungen beim Spanischlernen können die unregelmäßigen Verben, die man ähnlich wie im Französischen auswendig lernen muss, oder andere grammatische Besonderheiten wie beispielsweise das Angleichen von einigen Adjektiven je nach Genus gesehen werden. Auch die spanische Aussprache kann gerade am Anfang des Spanisch-Lernens eine Schwierigkeit darstellen, weil zum Beispiel das gerollte „R“ nicht so leicht gelingt und viel Übung erfordert.

Nichtsdestotrotz ist Spanisch alles in allem eine sehr schöne Sprache, die Zugang zu einer spannenden Kultur bietet und auch der Unterricht ist durch das aktive Sprechen sehr interessant gestaltet. Wer also gerne spricht und Freude am Lesen und Schreiben von Texten hat, der kann die Wahl von Spanisch als zweite Fremdsprache definitiv ins Auge fassen.

Schülermeinungen

„Mir gefällt das Fach Spanisch, da es eine schöne Sprache ist. Außerdem kann man die Sprache im Urlaub häufig benutzen.“

Linus, 9b

 

„Ich habe Spanisch gewählt, da mein Bruder Spanisch hat. Persönlich habe ich jetzt nur gute Erfahrungen mit dem Fach Spanisch gemacht, aber noch nicht wirklich eine eigene Meinung aufgebaut. Ich würde Spanisch auf jeden Fall weiterempfehlen, da es eine sehr schöne Sprache ist und auch in vielen Ländern gesprochen wird.“

Helvi, 7a

 

Datenquelle:

https://www.berlitz.com/de-de/blog/meistgesprochene-sprachen-welt (12.01.2025)

 

Latein als zweite Fremdsprache

Im Gegensatz zu Französisch und Spanisch ist Latein eine sogenannte „tote“ Sprache. Das bedeutet, dass Latein nicht mehr aktiv gesprochen und in keinem Land auf dieser Welt, mit Ausnahme des Vatikans, als Amtssprache verwendet wird. Vor hunderten von Jahren im römischen Reich war Latein jedoch die am meisten genutzte Sprache und war über den gesamten Mittelmeerraum weit verbreitet.

In Europa wurde Latein bis ins Mittelalter gesprochen, bevor es sich langsam zu anderen Sprachen weiterentwickelte und schließlich nur noch von Geistlichen in der Kirche und von Gelehrten genutzt wurde. Obwohl Latein oft als tote Sprache bezeichnet wird, lebt die lateinische Sprache in vielen andere Sprachen weiter, da sich diese aus der lateinischen Sprache entwickelt haben. Hierzu zählen unter anderem Deutsch, aber auch Englisch, Rumänisch, Spanisch und Portugiesisch. Aufgrund dessen kann es beim Erlernen einer anderen neuen Sprache sehr hilfreich sein, wenn man schon Latein beherrscht, da man sich so viele Vokabelbedeutungen von den lateinischen Wörtern herleiten kann.

Des Weiteren wird Latein bis heute von Medizinern, Biologen und der katholischen Kirche verwendet. Viele Begriffe im Bereich der Medizin, wie zum Beispiel Bezeichnungen für Muskeln und andere Körperteile, sind lateinische Wörter. Jeder von uns hat bestimmt schon mal während des Besuchs einer fremden Stadt nahezu unentzifferbare Inschriften auf alten Torbögen und Kirchen gesehen. Auch das ist in den meisten Fällen Latein.
Ein weiterer Vorteil Latein als zweite Fremdsprache zu lernen, ist, dass die lateinische Grammatik der deutschen Grammatik sehr ähnlich ist. So ist es erstens nicht so schwierig, die Grammatik im Lateinischen zu verstehen, und zweitens kann man auch im Deutschen die Grammatik besser verstehen und anwenden, da man viel mehr Übung darin hat.

Des Weiteren fördert das Erlernen der lateinischen Sprache das logische Denken. Viele, die gut in Mathe und in logischem Denken sind, wählen Latein als zweite Fremdsprache. Kein Wunder, denn die lateinische Grammatik folgt sehr klaren Strukturen, und hat man sie einmal verstanden, muss man nur noch Dinge auswendig lernen, um die grammatische Konstruktion lateinischer Sätze zu verstehen.
Aber natürlich besteht der Lateinunterricht nicht nur aus Grammatik und Vokabeln lernen.  Viel wird sich auch mit der römischen Geschichte befasst. Man lernt nicht nur viel über die Geschichte der römischen Kaiser und Senatoren, auch befasst man sich über die Jahre mit den punischen Kriegen oder der bekannten Sage um Kleopatra. Man lernt, woher die Achillessehne ihren Namen hat und was es mit dem Gordischen Knoten auf sich hat.
Ein weiterer Vorteil des Lateinunterrichts ist, dass Latein im Unterricht nicht aktiv gesprochen wird. Für Menschen, die eher Probleme mit der Aussprache von Fremdworten haben, ist der Lateinunterricht also ideal.
Außerdem bleibt zu sagen, dass man am Ende des Lateinunterrichts, also nach Abschluss der 11. Klasse, das Latinum erhält, ein Zertifikat über die eignen Lateinkenntnisse. Dieses Zertifikat benötigt man für einige Studiengänge, darunter auch Tier-Medizin, Geschichte oder Germanistik. Wer also später mal TiermedizinerIn, GeschichtslehrerIn oder LektorIn werden möchte, sollte eher Latein als zweite Fremdsprache wählen.

 

Natürlich hat es aber auch einige Nachteile, Latein zu wählen. So muss man für Latein generell eher viel lernen. Vokabel müssen nicht nur im Infinitiv, also in ihrer Grundform, gelernt werden, sondern auch mit einigen weiteren Formen und meistens zwei oder mehr deutschen Bedeutungen. Auch bei der Grammatik müssen viele verschiedene Wortendungen auswendig gelernt werden. Und beim Lernen ist man besser nicht nachlässig: Verliert man einmal den Anschluss, ist es schwer, das nicht Gelernte nachzuholen und zu verstehen.
Zudem kann der Lateinunterricht zeitweise etwas einseitig werden, da im Unterricht häufig der Schwerpunkt auf das Übersetzen von lateinischen Texten gelegt wird, und das ist gar nicht mal so leicht, wie es auf den ersten Blick scheint.

Generell kann man sagen, dass Latein als 2. Fremdsprache für alle, die Spaß an logischem Denken haben und gerne Dinge über die römische Geschichte erfahren, eine gute Wahl sein könnte. Nur mit dem Auswendiglernen sollte man keine Probleme haben…

 

Hier haben wir noch ein paar Meinungen von Schülern, die seit mehreren Jahren Latein in der Schule lernen, zusammengestellt:

 

„Ich finde Latein als Fremdsprache sehr interessant. Es ist sehr nützlich für die spätere Berufswahl und man bekommt das mittlere Latinum nach der 11. Klasse. Latein ist auch nicht schwer, weil man nur Sachen auswendig lernen muss.“
Michelle, En

 

„Das Fach Latein beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Übersetzen von Texten, die sich auch viel um die interessante Mythologie und das antike Rom drehen. Ihr erfahrt also auch viel über die Antike. Für diejenigen, die vielleicht nicht so gerne eine neue Sprache sprechen, könnte Latein eine gute Option sein, da der Unterricht auf Deutsch stattfindet.“
Luise, Eg

 

„Die Wahl für das Fach Latein sollte vor Allem getroffen werden, wenn man mehr am analytischen Denken als am Lernen einer Alltagssprache interessiert ist. Auch wenn man sich für geschichtliche Hintergründe und das alte römische Reich interessiert, ist Latein eine hervorragende Wahl. Wer sich bei einem dieser Punkte angesprochen fühlt, sollte sicherlich in Erwägung ziehen, sich für das Fach Latein zu entscheiden.“
Schüler des E-Jahrgangs       

Artikelreihe: Wahl der zweiten Fremdsprache

Wie jedes Jahr haben die Schülerinnen und Schüler der 6. Klasse bald wieder die Qual der Wahl: Was möchte ich die nächsten Jahre als zweite Fremdsprache in der Schule lernen? Französisch, Spanisch oder vielleicht doch Latein?

Um den Schülerinnen und Schülern die Wahl etwas zu erleichtern, hat die Schülerzeitung eine Artikelreihe verfasst, bei welcher in 3 gesonderten Artikeln die einzelnen Fremdsprachen vorgestellt werden. Wir stellen in unseren Artikeln die Vorteile und Nachteile des Erlernens der einzelnen Sprachen gegenüber und bilden einige Schülermeinungen, von SchülerInnen, die die jeweilige Sprache bereits seit mehreren Jahren lernen, ab.

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen unserer Artikel und viel Erfolg bei der Wahl der richtigen Fremdsprache!

Ein besonderer Dank geht an alle Schülerinnen und Schüler, die uns durch ihre Anregungen und Statements unterstützt haben.

Steps for children – eine Organisation, die Kindern hilft

Im Jahr 2005 gründete Dr. Michael Hoppe die Organisation Steps for children in Hamburg. In Okakarar (Namibia) machte er seine ersten Schritte als Gründer und kümmerte sich um Kinder und Jugendliche. Zur Zeit gibt es 8 Standorte: 6 in Namibia und 2 in Simbabwe. Es gibt viele Leute und Firmen, die Steps for children unterstützen und toll finden, was die Organistion tut, z.B. der Lions Club Norderstedt, die Deutsche Investment KVG mbh und die Haspa Hamburg Stiftung.

Ihre Ziele

Die Bildung ist ihnen nach eigener Aussage sehr wichtig :“ Wir geben Kindern und jungen Erwachsenen in Namibia und Simbabwe durch Bildung und Ausbildung eine Zukunft und befähigen sie, den Armutskreislauf aus eigener Kraft zu durchbrechen“ (https://www.stepsforchildren.de). Unter anderem bringen sie auch Kinder ohne Eltern in neue Familien, damit sie wieder ein Zuhause haben. Außerdem bekommen die älteren Kinder auch Nachhilfeunterricht und die kleineren Kinder eine Vorschule und Betreuung. Zudem bekommen alle auch immer eine warme Mahlzeit. Sie versuchen, den Kindern eine so gute Ausbildung zu geben, dass sie ihre eigene kleine Firma gründen können und die Organisation unabhängig von Spenden wird.

 

Besuch eines Steps for children-Zentrums in Namibia 

Ich habe selbst einen Blick auf ein Zentrum der Organisation geworfen und fand es wirklich sehr schön. Es gibt ein großes  Hauptgebäude, wo sich ein kleiner Empfang befindet. Dort wirst Du mit einem der Volontäre verbunden, die dort eine Art Praktikum machen und Dich dann herumführen. Es gibt verschiedene Klassenräume und einen großen Sportplatz und daneben einen schönen großen Spielplatz. Außerdem gibt es auch einen Kindergarten, der sehr schön gestaltet ist. 

Wer sich weiter informieren will, kann ihre Website  besuchen: stepsforchildren.de. 

Quellen:

https://www.stepsforchildren.de    (19.6.2024).                               

https://hamburger-stiftungen.de/stiftung-steps-for-children/#:~:text=Die Stiftung steps for children,2 Standorten in Simbabwe tätig (23.5.2024)

Von Hanna Willroth aus der Klasse 6a.

Ein Tag im Labor

Was möchte ich später mal werden? Diese Frage beschäftigt wahrscheinlich viele von uns. Zwischen den eigenen Ansprüchen und den Erwartungen von Eltern und Gesellschaft lässt sich schwer herausfinden, welcher Beruf zu einem passt. Oftmals liegt dem Zweifel bzw. der Unsicherheit jedoch auch ein Mangel an Informationsmaterialien und Erfahrungsberichten zugrunde. Was sind zum Beispiel Karriereoptionen nach einem Studium der Biologie und oder Mikrobiologie bzw. nach einer Ausbildung zum/zur Biologisch-Technischen-Assistenten/in? Um diese und weitere Fragen beantwortet zu wissen, haben wir dem Institut für Hygiene und Mikrobiologie von Dr. Brill und Partnern einen Besuch abgestattet.

 

Das Institut umfasst zwei gegenüberliegende Gebäude mit unterschiedlichen Laborräumen, die themenspezifisch aufgeteilt wurden.

Nachdem wir in der Kantine Platz genommen haben, stellt der Hamburger Laborleiter Dr. Jan Klock sich, das Labor sowie die unterschiedlichen Arbeitsbereiche der Institutsmitarbeiter*Innen vor. Das Labor ist als Ein-Mann-Betrieb gestartet, beschäftigt heutzutage aber bereits 90 Mitarbeiter*Innen, darunter 25 Wissenschaftler*Innen.

Doch wie genau sieht überhaupt der Alltag im Labor aus?

Im Wesentlichen bietet das Institut für Hygiene und Mikrobiologie wissenschaftliche Dienstleistungen an, die von Wirksamkeitsprüfungen verschiedenster Desinfektionsmitteln, über Konservierungsprüfungen von Kosmetika bis hin zu Hygieneuntersuchungen des Trinkwassers reichen. In den genannten Beispielen geht es also darum, zu überprüfen, ob Verbraucherinnen und Verbraucher Produkte, wie beispielsweise Gesichtscremes, Handdesinfektionsmittel oder sogar das hauseigene Leitungswasser sorgenfrei benutzen können.

Somit kommen wir tagtäglich mit der Arbeit von Biolog*Innen bzw. Mikrobiolog*Innen in Berührung.

Mithilfe unterschiedlicher Tests untersuchen diese, wie lange Kosmetikprodukte

haltbar sind, also wie gut sich Bakterien und Pilze in ihnen anreichern können oder wie erfolgreich Desinfektionsmittel ebendiese Organismen bekämpfen. Auch Trinkwasserkontrollen werden im Institut ausgewertet und auf das schädliche und weit verbreitete Bakterium Legionella überprüft.

Auf unserem Rundgang durch die Laborräume lernen wir einige der Testverfahren kennen und können einen Blick hinter die Kulissen der Institutarbeit werfen. Im Hauptlabor geht es vorwiegend um Arbeit mit Desinfektionsmitteln und Kosmetika. Der sogenannte Vier-Felder-Test gehört zu den geläufigen Routineuntersuchungen und wird für uns simuliert. Auf einer PVC-Bodenplatte sind vier nebeneinanderliegende Felder eingezeichnet, wobei auf das erste Feld unterschiedliche Schmutzpartikel darunter auch Bakterien

bzw. andere Krankheitserreger aufgetragen werden. Nun wird mit dem zu testenden Desinfektionstuch (welches durch ein Gewicht beschwert wird), beginnend beim verunreinigten Feld, über die gesamte Platte gewischt. Nach einer festgelegten Einwirkzeit wird anschließend untersucht wie viele Bakterien sich noch auf den vier Feldern befinden. Es geht also um die Reduktion der schädlichen Organismen. Wirksame Desinfektionstücher töten einen Großteil der Bakterien im ersten Feld ab und verschleppen diese nicht in eines der drei Anderen.

Neben ebendiesen gleichförmigen Prüfungsverfahren arbeiten viele der Wissenschaftler*Innen am Institut unteranderem daran, neue und innovative Testmethoden zu entwickeln und müssen dafür auf alle Fachbereiche der Naturwissenschaft zurückgreifen.

Um zu verstehen, wie ein Mittel wirkt bzw. welche Wechselwirkungen mit dem zu bekämpfenden Organismus eingegangen werden, benötigen sie Kenntnisse der Chemie sowie der Biologie (Mikrobiologie). Während die Modellierung eines Testverfahrens der Physik zuzuordnen ist. Die Arbeit im Labor ist also extrem vielfältig. Doch auch im Institut fällt Büroarbeit an. Auf die Frage, welcher Teil des Jobs ihm am wenigsten gefällt, antwortet Dr. Klock umgehend „das Qualitätsmanagement“. Denn um zu gewährleisten, dass die Untersuchungen gefahrenlos durchgeführt werden können, muss sich die Laborleitung um sogenannte Arbeitsanweisungen kümmern, die alle zwei Jahre erneuert werden müssen.

Neben dem nervigen Papierkram bleibt nichtsdestotrotz der spannende Arbeitsalltag im Institut.

Denn obwohl es zunächst abwegig erscheint benötigt man, laut Dr. Klock, auch im Labor Kreativität und Ideenreichtum. Wer also Interesse an vielseitiger und fordernder Arbeit hat, bei der der Umgang mit verschiedensten Mikroorganismen im Vordergrund steht aber auch Kenntnisse anderer Wissenschaftsbereiche und eine allgemeine Erfindungsgabe gefragt sind, sollte das Studium der (Mikro-)Biologie sowie die Ausbildung zum/zur Biologisch Technischen Assistenten/in näher in Betracht ziehen.