Französisch als zweite Fremdsprache
Bonjour, ça va?
Französisch wird von etwa 300 Millionen Menschen und auf allen Kontinenten der Erde gesprochen und liegt damit auf dem fünften Platz der am meisten gesprochenen Sprachen auf der Welt. Ganz im Gegensatz zu Latein ist Französisch also ähnlich wie Englisch eine sehr lebendige Sprache, die sowohl im Alltag oder auf Reisen als auch im späteren Berufsleben viele Vorteile bietet.
Die französische Sprache
In ganzen 29 Staaten wird Französisch so als offizielle Amtssprache anerkannt, darunter ist natürlich zunächst mal Frankreich, aber auch Belgien, die Schweiz, Luxemburg, Kanada und viele afrikanische sowie karibische Staaten, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Wenn also mal wieder der nächste Urlaub ansteht, ist es toll, Französisch sprechen zu können, damit man sich verständigen und vielleicht sogar neue Kontakte knüpfen kann.
Und ein ebenso tolles Gefühl wie im Urlaub die Landessprache verstehen und sprechen zu können, ist es auch, die vielfältige französische Kultur zu entdecken. Wenn man sich beispielsweise mal das Regal in der nächsten Buchhandlung genauer ansieht, kann man feststellen, dass viele Bücher im Original auf Französisch verfasst worden sind. Das reicht von Klassikern wie „Der kleine Prinz“ („Le Petit Prince“) von Antoine de Saint-Exupéry bis zu modernen Young-adult Fantasy-Romanen wie „Die Spiegelreisende“ („La Passe-Miroire“) von Christelle Dabos. Natürlich braucht es erstmal viel Zeit und Übung, bis man in der Lage ist, ein komplettes Buch auf Französisch zu lesen, aber unter anderem dank gut aufbereiteter Ausgaben speziell für Schülerinnen und Schüler ist es möglich und immer eine große Bereicherung. Auch wer statt zu lesen lieber Musik hört oder Filme guckt, hat etwas davon, Französisch zu können. Denn auch international bekannte Musiker und Musikerinnen wie Zaz oder Louane singen auf Französisch, während viele bekannte Filme wie zum Beispiel „Monsieur Claude“ oder „Ziemlich beste Freunde“ („Intouchables“ ) ebenfalls im Original französischsprachig sind.
Darüber hinaus hat Frankreich auch einiges in den Bereichen Kulinarik und Mode zu bieten. Schließlich ist Paris nicht umsonst als Modehauptstadt der Welt bekannt, denn zahlreiche bekannte Marken wie Chanel, Dior, Luis Vuitton oder Hermès haben ihren Sitz in Paris, wo einmal jährlich auch die Pariser Fashion Week als modisches Großereignis stattfindet. Aber auch im kulinarischen Bereich hat Frankreich einiges zu bieten, das auch hier in Deutschland sehr verbreitet ist. Angefangen bei typisch französischem Gebäck wie Baguette oder Croissants zählen dazu natürlich auch Crêpes in allen möglichen Variationen, eine Menge an unterschiedlichen Käsesorten und noch vieles mehr.
Ein weiterer Vorteil des Französisch-Sprechens ist, dass man viel leichter andere Sprachen wie zum Beispiel Italienisch oder Spanisch lernen kann, weil diese ebenso wie Französisch romanische Sprachen sind. Deshalb gibt es sowohl bei der Grammatik als auch bei den Vokabeln sehr viele Ähnlichkeiten und es ist um einiges einfacher, sich mit einer weiteren romanischen Sprache vertraut zu machen.
Der Französischunterricht
Der Französischunterricht beinhaltet neben dem Erlernen von grammatischen Strukturen und Verbformen auch viele interaktive Elemente wie Dialoge oder auch kleine Rollenspiele. Diese sind meist sehr an alltäglichen Situationen orientiert und so dauert es nicht allzu lange, bis man in der Lage ist, sich selbst vorzustellen und ein Telefonat, Arztbesuch oder Einkauf auf Französisch zu meistern. Darüber hinaus geht es im Unterricht auch viel darum, das Hörverstehen und das Leseverstehen zu schulen und eigene kleine Texte zu verfassen. Vor allem letzterer Punkt nimmt mit steigender Klassenstufe zu, da es natürlich erstmal ein Grundvokabular und einen Überblick über die wichtigsten Grammatikregeln braucht, bevor man eine Email, einen Blogeintrag oder ähnliches auf Französisch schreiben kann.
Auch die Beschäftigung mit der französischen Kultur kommt im Unterricht nicht zu kurz und zeigt sich in den verschiedensten Formen. Vom Kennenlernen von französischen Bräuchen und Eigenheiten der verschiedenen Regionen im Unterricht über das Erstellen von Kochvideos zu den Landesspezialitäten und einem typisch französischen Picknick bis hin zu Vorträgen zu vielfältigen Kulturthemen, die über Städtekunde, Musik und Literatur bis hin zur französischen Métro reichen. Außerdem gehören auch Ausflüge wie beispielsweise der Besuch einer französischen Oper in der Oberstufe mit zum Französischunterricht und fördern das Sprach- und Kulturverständnis noch über diesen hinaus.
Eine weitere Möglichkeit, sich über den Unterricht hinaus mit der französischen Sprache zu beschäftigen, bieten die DELF – Prüfungen, im Rahmen derer man ein Examen in unterschiedlichen Niveaustufen machen kann. Die Prüfung besteht hierbei aus einem schriftlichen Teil, der Hörverstehen, Leseverstehen und Textproduktion einschließt, und einer mündlichen Prüfung, bei der man die Gelegenheit erhält, sich mit sehr freundlichen französisch-muttersprachlichen Prüfern und Prüferinnen des Institut Français Kiel zu unterhalten. Gerade die mündliche Prüfung trägt neben der Verbesserung des freien Sprechens auch dazu bei, die vermutlich allseits bekannte Nervosität vor Prüfungen nach und nach abzulegen, was insbesondere in der zehnten Jahrgangsstufe sehr wertvoll ist, wenn in Englisch und Französisch die ersten Sprechprüfungen anstehen. Mal ganz abgesehen davon sind die DELF – Prüfungen aber auch immer eine tolle Erfahrung und die zu erhaltenden Examen sind für spätere Berufs- oder Studienbewerbungen ein teilweise nicht unerheblicher Vorteil.
Die Wahl von Französisch als zweite Fremdsprache eröffnet außerdem die Möglichkeit, an verschiedenen Austauschprogrammen teilzunehmen und so den Alltag an einer französischen Schule und in einer Gastfamilie kennenzulernen, spannende Ausflüge zu machen, der französischen Kultur näher zu kommen und natürlich auch seine eigenen Sprachfertigkeiten zu verbessern. Im vergangenen Schuljahr fand beispielsweise ein Austausch mit unserer Partnerschule, dem Collège du Nonnenbruch im Elsass statt, an dem viele Schülerinnen und Schüler aus der 8. und 9. Klasse teilnahmen. Darüber hinaus bietet auch das Deutsch-Französische-Jugendwerk eine Vielzahl von Möglichkeiten und Programmen für einen Frankreichaustausch an.
Französisch wird vielfach nachgesagt, dass es eine Sprache sei, die sehr schwer zu lernen ist, weil man viele unregelmäßige Verbformen auswendig lernen muss und die Adjektive je nach Person angeglichen werden. Das stimmt zwar, aber beispielsweise bei Spanisch ist das nicht wirklich anders und gerade Latein fordert fast noch mehr Auswendiglernen als Französisch. Eine Schwierigkeit der französischen Sprache ist allerdings der teilweise recht große Unterschied zwischen der Aussprache und der geschriebenen Sprache, aber auch hier macht Übung den Meister und es dauert nicht allzu lange, bis man ein Gefühl für den richtigen Gebrauch der Sprache entwickelt.
Alles in allem kann ich die Wahl von Französisch als zweite Fremdsprache nur weiterempfehlen, insbesondere wenn Ihr Freude am Sprechen von lebendigen Sprachen habt, gerne lest, Spaß am Schreiben von Texten oder Interesse an der tollen französischen Kultur habt. Mir persönlich gefällt abseits von alledem aber am besten, wie wunderschön, melodisch und elegant die französische Sprache klingt und dass das Erlernen dieser tollen Sprache wirklich Spaß macht.
Schülermeinungen
„Ich hatte die Wahl zwischen Französisch und Latein. Ich habe mich für Französisch entschieden, weil ich es spannend fand, eine Sprache zu lernen, die noch aktiv gesprochen wird. Außerdem fand ich schon immer, dass die französische Sprache sehr schön klingt und auch Frankreich hat mich aufgrund seiner vielfältigen Kultur interessiert. Ich wollte also auch Französisch lernen, um mich dort verständigen zu können.“
Louisa, Es
„Französisch war für mich die perfekte Wahl, da mir Kommunikation im Ausland sehr wichtig ist. Aus meinem persönlichen Hintergrund heraus wurde ich zu der Wahl geleitet, aber der Unterricht und das Ergebnis haben mich im Nachhinein sehr bestärkt. Französisch ist eine wunderschöne Sprache, die nicht nur Franzosen sprechen, sondern auch Menschen über die ganze Welt verteilt. Latein ist zwar gut für die Weiterbildung in anderen Sprachen, doch zum Sprechen ist es eher unpassend. Zudem sieht es für die Zukunft sehr schön auf Praktika-Bewerbungen aus und macht sogar richtig Spaß.“
Alexandra, Em
„Der Französischunterricht ist besonders, weil er nicht nur die Sprachkompetenz fördert, sondern auch das Verständnis für eine bedeutende europäische Kultur und Geschichte vertieft. Französisch ist eine Weltsprache, die in vielen Ländern gesprochen wird, und bietet somit zahlreiche Möglichkeiten, internationale Kontakte zu knüpfen und beruflich wie privat zu profitieren. Außerdem hilft der Unterricht bei der Kommunikationsfähigkeit, erweitert den Horizont und fördert interkulturelle Kompetenzen (das Wissen), was in einer zunehmend globalisierten Welt von großer Bedeutung ist.“
Timon, 8c
Datenquelle:
https://www.berlitz.com/de-de/blog/meistgesprochene-sprachen-welt (12.01.2025)