Französisch als zweite Fremdsprache

Bonjour, ça va?

Französisch wird von etwa 300 Millionen Menschen und auf allen Kontinenten der Erde gesprochen und liegt damit auf dem fünften Platz der am meisten gesprochenen Sprachen auf der Welt. Ganz im Gegensatz zu Latein ist Französisch also ähnlich wie Englisch eine sehr lebendige Sprache, die sowohl im Alltag oder auf Reisen als auch im späteren Berufsleben viele Vorteile bietet.

Die französische Sprache

In ganzen 29 Staaten wird Französisch so als offizielle Amtssprache anerkannt, darunter ist natürlich zunächst mal Frankreich, aber auch Belgien, die Schweiz, Luxemburg, Kanada und viele afrikanische sowie karibische Staaten, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Wenn also mal wieder der nächste Urlaub ansteht, ist es toll, Französisch sprechen zu können, damit man sich verständigen und vielleicht sogar neue Kontakte knüpfen kann.

Und ein ebenso tolles Gefühl wie im Urlaub die Landessprache verstehen und sprechen zu können, ist es auch, die vielfältige französische Kultur zu entdecken. Wenn man sich beispielsweise mal das Regal in der nächsten Buchhandlung genauer ansieht, kann man feststellen, dass viele Bücher im Original auf Französisch verfasst worden sind. Das reicht von Klassikern wie „Der kleine Prinz“ („Le Petit Prince“) von Antoine de Saint-Exupéry bis zu modernen Young-adult Fantasy-Romanen wie „Die Spiegelreisende“ („La Passe-Miroire“) von Christelle Dabos. Natürlich braucht es erstmal viel Zeit und Übung, bis man in der Lage ist, ein komplettes Buch auf Französisch zu lesen, aber unter anderem dank gut aufbereiteter Ausgaben speziell für Schülerinnen und Schüler ist es möglich und immer eine große Bereicherung. Auch wer statt zu lesen lieber Musik hört oder Filme guckt, hat etwas davon, Französisch zu können. Denn auch international bekannte Musiker und Musikerinnen wie Zaz oder Louane singen auf Französisch, während viele bekannte Filme wie zum Beispiel „Monsieur Claude“ oder „Ziemlich beste Freunde“ („Intouchables“ ) ebenfalls im Original französischsprachig sind.

Darüber hinaus hat Frankreich auch einiges in den Bereichen Kulinarik und Mode zu bieten. Schließlich ist Paris nicht umsonst als Modehauptstadt der Welt bekannt, denn zahlreiche bekannte Marken wie Chanel, Dior, Luis Vuitton oder Hermès haben ihren Sitz in Paris, wo einmal jährlich auch die Pariser Fashion Week als modisches Großereignis stattfindet. Aber auch im kulinarischen Bereich hat Frankreich einiges zu bieten, das auch hier in Deutschland sehr verbreitet ist. Angefangen bei typisch französischem Gebäck wie Baguette oder Croissants zählen dazu natürlich auch Crêpes in allen möglichen Variationen, eine Menge an unterschiedlichen Käsesorten und noch vieles mehr.

Ein weiterer Vorteil des Französisch-Sprechens ist, dass man viel leichter andere Sprachen wie zum Beispiel Italienisch oder Spanisch lernen kann, weil diese ebenso wie Französisch romanische Sprachen sind. Deshalb gibt es sowohl bei der Grammatik als auch bei den Vokabeln sehr viele Ähnlichkeiten und es ist um einiges einfacher, sich mit einer weiteren romanischen Sprache vertraut zu machen.

Der Französischunterricht

Der Französischunterricht beinhaltet neben dem Erlernen von grammatischen Strukturen und Verbformen auch viele interaktive Elemente wie Dialoge oder auch kleine Rollenspiele. Diese sind meist sehr an alltäglichen Situationen orientiert und so dauert es nicht allzu lange, bis man in der Lage ist, sich selbst vorzustellen und ein Telefonat, Arztbesuch oder Einkauf auf Französisch zu meistern. Darüber hinaus geht es im Unterricht auch viel darum, das Hörverstehen und das Leseverstehen zu schulen und eigene kleine Texte zu verfassen. Vor allem letzterer Punkt nimmt mit steigender Klassenstufe zu, da es natürlich erstmal ein Grundvokabular und einen Überblick über die wichtigsten Grammatikregeln braucht, bevor man eine Email, einen Blogeintrag oder ähnliches auf Französisch schreiben kann.

Auch die Beschäftigung mit der französischen Kultur kommt im Unterricht nicht zu kurz und zeigt sich in den verschiedensten Formen. Vom Kennenlernen von französischen Bräuchen und Eigenheiten der verschiedenen Regionen im Unterricht über das Erstellen von Kochvideos zu den Landesspezialitäten und einem typisch französischen Picknick bis hin zu Vorträgen zu vielfältigen Kulturthemen, die über Städtekunde, Musik und Literatur bis hin zur französischen Métro reichen. Außerdem gehören auch Ausflüge wie beispielsweise der Besuch einer französischen Oper in der Oberstufe mit zum Französischunterricht und fördern das Sprach- und Kulturverständnis noch über diesen hinaus.

Eine weitere Möglichkeit, sich über den Unterricht hinaus mit der französischen Sprache zu beschäftigen, bieten die DELF – Prüfungen, im Rahmen derer man ein Examen in unterschiedlichen Niveaustufen machen kann. Die Prüfung besteht hierbei aus einem schriftlichen Teil, der Hörverstehen, Leseverstehen und Textproduktion einschließt, und einer mündlichen Prüfung, bei der man die Gelegenheit erhält, sich mit sehr freundlichen französisch-muttersprachlichen Prüfern und Prüferinnen des Institut Français Kiel zu unterhalten. Gerade die mündliche Prüfung trägt neben der Verbesserung des freien Sprechens auch dazu bei, die vermutlich allseits bekannte Nervosität vor Prüfungen nach und nach abzulegen, was insbesondere in der zehnten Jahrgangsstufe sehr wertvoll ist, wenn in Englisch und Französisch die ersten Sprechprüfungen anstehen. Mal ganz abgesehen davon sind die DELF – Prüfungen aber auch immer eine tolle Erfahrung und die zu erhaltenden Examen sind für spätere Berufs- oder Studienbewerbungen ein teilweise nicht unerheblicher Vorteil.

Die Wahl von Französisch als zweite Fremdsprache eröffnet außerdem die Möglichkeit, an verschiedenen Austauschprogrammen teilzunehmen und so den Alltag an einer französischen Schule und in einer Gastfamilie kennenzulernen, spannende Ausflüge zu machen, der französischen Kultur näher zu kommen und natürlich auch seine eigenen Sprachfertigkeiten zu verbessern. Im vergangenen Schuljahr fand beispielsweise ein Austausch mit unserer Partnerschule, dem Collège du Nonnenbruch im Elsass statt, an dem viele Schülerinnen und Schüler aus der 8. und 9. Klasse teilnahmen. Darüber hinaus bietet auch das Deutsch-Französische-Jugendwerk eine Vielzahl von Möglichkeiten und Programmen für einen Frankreichaustausch an.

Französisch wird vielfach nachgesagt, dass es eine Sprache sei, die sehr schwer zu lernen ist, weil man viele unregelmäßige Verbformen auswendig lernen muss und die Adjektive je nach Person angeglichen werden. Das stimmt zwar, aber beispielsweise bei Spanisch ist das nicht wirklich anders und gerade Latein fordert fast noch mehr Auswendiglernen als Französisch. Eine Schwierigkeit der französischen Sprache ist allerdings der teilweise recht große Unterschied zwischen der Aussprache und der geschriebenen Sprache, aber auch hier macht Übung den Meister und es dauert nicht allzu lange, bis man ein Gefühl für den richtigen Gebrauch der Sprache entwickelt.

Alles in allem kann ich die Wahl von Französisch als zweite Fremdsprache nur weiterempfehlen, insbesondere wenn Ihr Freude am Sprechen von lebendigen Sprachen habt, gerne lest, Spaß am Schreiben von Texten oder Interesse an der tollen französischen Kultur habt. Mir persönlich gefällt abseits von alledem aber am besten, wie wunderschön, melodisch und elegant die französische Sprache klingt und dass das Erlernen dieser tollen Sprache wirklich Spaß macht.

Schülermeinungen

„Ich hatte die Wahl zwischen Französisch und Latein. Ich habe mich für Französisch entschieden, weil ich es spannend fand, eine Sprache zu lernen, die noch aktiv gesprochen wird. Außerdem fand ich schon immer, dass die französische Sprache sehr schön klingt und auch Frankreich hat mich aufgrund seiner vielfältigen Kultur interessiert. Ich wollte also auch Französisch lernen, um mich dort verständigen zu können.“

Louisa, Es

 

„Französisch war für mich die perfekte Wahl, da mir Kommunikation im Ausland sehr wichtig ist. Aus meinem persönlichen Hintergrund heraus wurde ich zu der Wahl geleitet, aber der Unterricht und das Ergebnis haben mich im Nachhinein sehr bestärkt. Französisch ist eine wunderschöne Sprache, die nicht nur Franzosen sprechen, sondern auch Menschen über die ganze Welt verteilt. Latein ist zwar gut für die Weiterbildung in anderen Sprachen, doch zum Sprechen ist es eher unpassend. Zudem sieht es für die Zukunft sehr schön auf Praktika-Bewerbungen aus und macht sogar richtig Spaß.“

Alexandra, Em

 

„Der Französischunterricht ist besonders, weil er nicht nur die Sprachkompetenz fördert, sondern auch das Verständnis für eine bedeutende europäische Kultur und Geschichte vertieft. Französisch ist eine Weltsprache, die in vielen Ländern gesprochen wird, und bietet somit zahlreiche Möglichkeiten, internationale Kontakte zu knüpfen und beruflich wie privat zu profitieren. Außerdem hilft der Unterricht bei der Kommunikationsfähigkeit, erweitert den Horizont und fördert interkulturelle Kompetenzen (das Wissen), was in einer zunehmend globalisierten Welt von großer Bedeutung ist.“

Timon, 8c

 

Datenquelle:

https://www.berlitz.com/de-de/blog/meistgesprochene-sprachen-welt (12.01.2025)

Spanisch als zweite Fremdsprache

¡Hola! ¿Qué tal?

Mit etwa 559 Millionen Sprecherinnen und Sprechern liegt Spanisch auf Platz vier der weltweit am meisten gesprochenen Sprachen und ist genauso wie Englisch oder Französisch eine lebendige Sprache. Damit hebt sich Spanisch klar von Sprachen wie Latein ab und bietet gerade im Alltag oder auf Reisen viele Vorteile.

Die spanische Sprache

Spanisch gilt in 21 Staaten als offizielle Amtssprache, worunter natürlich zunächst mal Spanien selbst fällt, aber auch in einigen Staaten Afrikas und sehr großen Teilen Südamerikas wird Spanisch gesprochen. Dazu gehören zum Beispiel Mexiko, Kolumbien, Argentinien und Venezuela. Deshalb ist es gerade dann, wenn mal wieder der nächste Urlaub in den sonnigen Süden ansteht, sehr praktisch, Spanisch sprechen zu können, damit man in der Lage ist, sich zu verständigen.

Außerdem eröffnet Spanisch einem die Möglichkeit, eine sehr vielfältige Kultur kennenzulernen, die nicht nur in spanischsprachigen Staaten selbst, sondern auch in Deutschland vertreten ist. So fand im vergangenen November beispielsweise schon zum 30. Mal das mexikanische Totenfest („Día de los Muertos“) im Museum am Rothenbaum für Kulturen und Künste der Welt in Hamburg statt. Aber auch im kulinarischen Bereich ist die spanische Kultur in Deutschland sehr verbreitet, man denke zum Beispiel an die vielen Tapas-Restaurants, die die typisch spanischen „Häppchen“ servieren. Abseits hiervon hat die spanische Sprache aber auch einiges zu bieten, wenn es um Literatur oder Musik geht, denn sowohl Young-adult Romane wie „Culpa Mía“ von Mercedes Ron als auch die Lieder von Musikerinnen und Musikern wie Enrique Iglesias oder Álvaro Soler sind auf Spanisch verfasst worden. Natürlich dauert es erstmal ein bisschen, bis man in der Lage ist, ein spanisches Lied zu verstehen oder ein Buch auf Spanisch zu lesen, doch mit etwas Übung und Fleiß ist es kein unerreichbares Ziel und auf jeden Fall immer ein tolles Gefühl und eine Bereicherung. Im Bereich Musik ist auch der leidenschaftliche spanische Flamenco, der eine Kombination aus Tanz, Gitarrenmusik und Gesang darstellt, ein Kulturgut, das weit über die Grenzen Spaniens hinaus verbreitet ist.

Darüber hinaus bietet Spanisch als romanische Sprache den Vorteil, dass es viel einfacher ist, andere romanische Sprachen wie Italienisch, Französisch oder Portugiesisch zu erlernen, wenn man bereits Spanisch spricht, da sich sowohl die Vokabeln als auch die Grammatik oftmals sehr ähneln.

Der Spanischunterricht

Der Spanischunterricht bietet neben dem Erlernen von grammatischen Strukturen auch viel Raum für interaktive Elemente wie Dialoge oder kleine Rollenspiele, die sehr an alltäglichen Situationen orientiert sind. So ist man zum Beispiel schon nach kurzer Zeit in der Lage, sich selbst auf Spanisch vorzustellen, über die eigene Familie und Stadt zu sprechen oder auch einkaufen zu gehen. Solche Übungen verbessern nicht nur die eigenen Sprachfertigkeiten, sondern machen außerdem viel Spaß und schaffen ein schönes Miteinander innerhalb des Kurses. Darüber hinaus beschäftigt man sich im Spanischunterricht aber auch viel mit Übungen zum Hörverstehen sowie Leseverstehen und schreibt selbst kleine Texte wie zum Beispiel Blogeinträge oder Emails. Dieser Punkt nimmt mit steigender Klassenstufe zu, da natürlich erstmal ein Grundvokabular und ein Überblick über die wichtigsten Grammatikregeln aufgebaut werden müssen.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Spanischunterrichts ist die Beschäftigung mit der Kultur Spaniens und der spanischsprachigen Staaten Südamerikas. Diese findet auf verschiedenen Ebenen statt und man lernt viel über geografische Aspekte, die Landeskultur, Bräuchen und Traditionen. Um diesen Einblick in die spanische Kultur noch zu verstärken, kommen auch Exkursionen im Rahmen des Spanischunterrichts nicht zu kurz. Beispielsweise besuchten im vergangenen Schuljahr die Spanischkurse der 8. Klassen das Cervantes Institut im Chilehaus in Hamburg und nahmen dort an einem spannenden Workshop teil, bei dem sie viel über die spanische Kultur und den Alltag von Schülerinnen und Schülern in Spanien lernten.

Außerdem findet als weitere Besonderheit des Spanischunterrichts einmal jährlich der Vorlesewettbewerb „Leo, leo – ¿qué lees?“ für die 7. und 8. Klassen statt, bei dem genauso wie beim Vorlesewettbewerb für die 6. Klassen zunächst innerhalb der Klassen und danach auf Schulebene die besten Vorleser und Vorleserinnen auf Spanisch ermittelt werden. Anschließend nehmen die Siegerinnen und Sieger am Landesentscheid teil, der ebenfalls im Cervantes Institut im Chilehaus stattfindet. Hier nahm das Lessing-Gymnasium in den zwei vergangenen Jahren bereits sehr erfolgreich teil.

Als Herausforderungen beim Spanischlernen können die unregelmäßigen Verben, die man ähnlich wie im Französischen auswendig lernen muss, oder andere grammatische Besonderheiten wie beispielsweise das Angleichen von einigen Adjektiven je nach Genus gesehen werden. Auch die spanische Aussprache kann gerade am Anfang des Spanisch-Lernens eine Schwierigkeit darstellen, weil zum Beispiel das gerollte „R“ nicht so leicht gelingt und viel Übung erfordert.

Nichtsdestotrotz ist Spanisch alles in allem eine sehr schöne Sprache, die Zugang zu einer spannenden Kultur bietet und auch der Unterricht ist durch das aktive Sprechen sehr interessant gestaltet. Wer also gerne spricht und Freude am Lesen und Schreiben von Texten hat, der kann die Wahl von Spanisch als zweite Fremdsprache definitiv ins Auge fassen.

Schülermeinungen

„Mir gefällt das Fach Spanisch, da es eine schöne Sprache ist. Außerdem kann man die Sprache im Urlaub häufig benutzen.“

Linus, 9b

 

„Ich habe Spanisch gewählt, da mein Bruder Spanisch hat. Persönlich habe ich jetzt nur gute Erfahrungen mit dem Fach Spanisch gemacht, aber noch nicht wirklich eine eigene Meinung aufgebaut. Ich würde Spanisch auf jeden Fall weiterempfehlen, da es eine sehr schöne Sprache ist und auch in vielen Ländern gesprochen wird.“

Helvi, 7a

 

Datenquelle:

https://www.berlitz.com/de-de/blog/meistgesprochene-sprachen-welt (12.01.2025)

 

Latein als zweite Fremdsprache

Im Gegensatz zu Französisch und Spanisch ist Latein eine sogenannte „tote“ Sprache. Das bedeutet, dass Latein nicht mehr aktiv gesprochen und in keinem Land auf dieser Welt, mit Ausnahme des Vatikans, als Amtssprache verwendet wird. Vor hunderten von Jahren im römischen Reich war Latein jedoch die am meisten genutzte Sprache und war über den gesamten Mittelmeerraum weit verbreitet.

In Europa wurde Latein bis ins Mittelalter gesprochen, bevor es sich langsam zu anderen Sprachen weiterentwickelte und schließlich nur noch von Geistlichen in der Kirche und von Gelehrten genutzt wurde. Obwohl Latein oft als tote Sprache bezeichnet wird, lebt die lateinische Sprache in vielen andere Sprachen weiter, da sich diese aus der lateinischen Sprache entwickelt haben. Hierzu zählen unter anderem Deutsch, aber auch Englisch, Rumänisch, Spanisch und Portugiesisch. Aufgrund dessen kann es beim Erlernen einer anderen neuen Sprache sehr hilfreich sein, wenn man schon Latein beherrscht, da man sich so viele Vokabelbedeutungen von den lateinischen Wörtern herleiten kann.

Des Weiteren wird Latein bis heute von Medizinern, Biologen und der katholischen Kirche verwendet. Viele Begriffe im Bereich der Medizin, wie zum Beispiel Bezeichnungen für Muskeln und andere Körperteile, sind lateinische Wörter. Jeder von uns hat bestimmt schon mal während des Besuchs einer fremden Stadt nahezu unentzifferbare Inschriften auf alten Torbögen und Kirchen gesehen. Auch das ist in den meisten Fällen Latein.
Ein weiterer Vorteil Latein als zweite Fremdsprache zu lernen, ist, dass die lateinische Grammatik der deutschen Grammatik sehr ähnlich ist. So ist es erstens nicht so schwierig, die Grammatik im Lateinischen zu verstehen, und zweitens kann man auch im Deutschen die Grammatik besser verstehen und anwenden, da man viel mehr Übung darin hat.

Des Weiteren fördert das Erlernen der lateinischen Sprache das logische Denken. Viele, die gut in Mathe und in logischem Denken sind, wählen Latein als zweite Fremdsprache. Kein Wunder, denn die lateinische Grammatik folgt sehr klaren Strukturen, und hat man sie einmal verstanden, muss man nur noch Dinge auswendig lernen, um die grammatische Konstruktion lateinischer Sätze zu verstehen.
Aber natürlich besteht der Lateinunterricht nicht nur aus Grammatik und Vokabeln lernen.  Viel wird sich auch mit der römischen Geschichte befasst. Man lernt nicht nur viel über die Geschichte der römischen Kaiser und Senatoren, auch befasst man sich über die Jahre mit den punischen Kriegen oder der bekannten Sage um Kleopatra. Man lernt, woher die Achillessehne ihren Namen hat und was es mit dem Gordischen Knoten auf sich hat.
Ein weiterer Vorteil des Lateinunterrichts ist, dass Latein im Unterricht nicht aktiv gesprochen wird. Für Menschen, die eher Probleme mit der Aussprache von Fremdworten haben, ist der Lateinunterricht also ideal.
Außerdem bleibt zu sagen, dass man am Ende des Lateinunterrichts, also nach Abschluss der 11. Klasse, das Latinum erhält, ein Zertifikat über die eignen Lateinkenntnisse. Dieses Zertifikat benötigt man für einige Studiengänge, darunter auch Tier-Medizin, Geschichte oder Germanistik. Wer also später mal TiermedizinerIn, GeschichtslehrerIn oder LektorIn werden möchte, sollte eher Latein als zweite Fremdsprache wählen.

 

Natürlich hat es aber auch einige Nachteile, Latein zu wählen. So muss man für Latein generell eher viel lernen. Vokabel müssen nicht nur im Infinitiv, also in ihrer Grundform, gelernt werden, sondern auch mit einigen weiteren Formen und meistens zwei oder mehr deutschen Bedeutungen. Auch bei der Grammatik müssen viele verschiedene Wortendungen auswendig gelernt werden. Und beim Lernen ist man besser nicht nachlässig: Verliert man einmal den Anschluss, ist es schwer, das nicht Gelernte nachzuholen und zu verstehen.
Zudem kann der Lateinunterricht zeitweise etwas einseitig werden, da im Unterricht häufig der Schwerpunkt auf das Übersetzen von lateinischen Texten gelegt wird, und das ist gar nicht mal so leicht, wie es auf den ersten Blick scheint.

Generell kann man sagen, dass Latein als 2. Fremdsprache für alle, die Spaß an logischem Denken haben und gerne Dinge über die römische Geschichte erfahren, eine gute Wahl sein könnte. Nur mit dem Auswendiglernen sollte man keine Probleme haben…

 

Hier haben wir noch ein paar Meinungen von Schülern, die seit mehreren Jahren Latein in der Schule lernen, zusammengestellt:

 

„Ich finde Latein als Fremdsprache sehr interessant. Es ist sehr nützlich für die spätere Berufswahl und man bekommt das mittlere Latinum nach der 11. Klasse. Latein ist auch nicht schwer, weil man nur Sachen auswendig lernen muss.“
Michelle, En

 

„Das Fach Latein beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Übersetzen von Texten, die sich auch viel um die interessante Mythologie und das antike Rom drehen. Ihr erfahrt also auch viel über die Antike. Für diejenigen, die vielleicht nicht so gerne eine neue Sprache sprechen, könnte Latein eine gute Option sein, da der Unterricht auf Deutsch stattfindet.“
Luise, Eg

 

„Die Wahl für das Fach Latein sollte vor Allem getroffen werden, wenn man mehr am analytischen Denken als am Lernen einer Alltagssprache interessiert ist. Auch wenn man sich für geschichtliche Hintergründe und das alte römische Reich interessiert, ist Latein eine hervorragende Wahl. Wer sich bei einem dieser Punkte angesprochen fühlt, sollte sicherlich in Erwägung ziehen, sich für das Fach Latein zu entscheiden.“
Schüler des E-Jahrgangs       

Artikelreihe: Wahl der zweiten Fremdsprache

Wie jedes Jahr haben die Schülerinnen und Schüler der 6. Klasse bald wieder die Qual der Wahl: Was möchte ich die nächsten Jahre als zweite Fremdsprache in der Schule lernen? Französisch, Spanisch oder vielleicht doch Latein?

Um den Schülerinnen und Schülern die Wahl etwas zu erleichtern, hat die Schülerzeitung eine Artikelreihe verfasst, bei welcher in 3 gesonderten Artikeln die einzelnen Fremdsprachen vorgestellt werden. Wir stellen in unseren Artikeln die Vorteile und Nachteile des Erlernens der einzelnen Sprachen gegenüber und bilden einige Schülermeinungen, von SchülerInnen, die die jeweilige Sprache bereits seit mehreren Jahren lernen, ab.

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen unserer Artikel und viel Erfolg bei der Wahl der richtigen Fremdsprache!

Ein besonderer Dank geht an alle Schülerinnen und Schüler, die uns durch ihre Anregungen und Statements unterstützt haben.

Das 5. Norderstedter Chorfestival

Am 03. November 2024 fand im Festsaal am Falkenberg das diesjährige Norderstedter Chorfestival statt. Das 5. Chorfestival hat ein vielfältiges Programm geboten, mit 12 verschiedenen Chören aller Altersklassen und Genres. Die Bandbreite reichte von Pop und Volksliedern über Shantys bis hin zu Swing und Klassikern. Unter den präsentierenden Chören waren auch zwei Schulen dabei, einmal das Lessing-Gymnasium mit unserem Oberstufenchor, dem Lessing acQuire und unserer Gesangsgruppe, den LesSingers. Außerdem das Gymnasium Harksheide mit Vocapella.

Nach einer Begrüßung durch den Moderator Michael Eggert und die Zweite Stadträtin Kathrin Rösel, hat das Festival mit dem jüngsten Chor, den 4- bis 9-jährigen Yamimas der Yamaha Musikschule gestartet. Nachdem der deutsch-russische Folklore Chor in seiner farbenfrohen Tracht begeistern konnte, ist der Lessing acQuire aufgetreten.
Unser Schulchor, der momentan aus etwa 50 Schülern und Schülerinnen besteht und von Herrn Hoffmann geleitet wird, hat zunächst das Musical Stück „Seasons of Love“ präsentiert. Es folgte „Take me to Church“ und daraufhin „Take me home“, was uns in einer sehr schönen A-cappella-Version vorgeführt wurde. Zum Schluss begeisterte der Lessing acQuire mit viel Energie und Schwung bei „Sing!“. Für die Performance gab es großen Applaus – ein weiteres Mal konnte der Schulchor sein hohes Niveau beweisen.
Der nächste Auftritt, war der der LesSingers. Die Gesangsgruppe existiert seit 2022, besteht aus 9 talentierten Sängerinnen aus der Oberstufe und wird ebenfalls von Herrn Hoffmann geleitet. Die ersten beiden Stücke, „Made you look“ und „A nightingale sang in Berkeley Square“ wurden auch A-cappella gesungen. Das folgende Stück, was in Teilen mit dem Klavier begleitet wurde, war „Wings“.
Trotz der, im Vergleich zum Lessing acQuire, kleinen Besetzung, ist den Sängerinnen ein wirklich beeindruckender Auftritt gelungen.
Nach weiteren Darbietungen von Frauenchören, Männerchören, gemischten Chören oder auch einem Kirchenchor, mit verschiedensten Repertoire, ist der Schulchor des Gymnasium Harksheide auf die Bühne getreten. Die etwa 25 Schülerinnen und Schüler haben zunächst „Mamma Mia“ und daraufhin, auch A-cappella, „Es flog ein kleines Waldvögelein“ gesungen. Den Abschluss hat Vocapella mit dem Lied „Fields of Gold“ gebildet, wobei das Solo ein besonderes Highlight war.

Auch das 5. Norderstedter Chorfestival war ein voller Erfolg und auf jeden Fall einen Besuch wert. Alle teilnehmenden Chöre haben sich sehr viel Mühe gegeben und waren mit Freude dabei, was für eine sehr angenehme Atmosphäre gesorgt hat. Das Chorfestival findet alle zwei Jahre statt und wer sich einmal selbst von der musikalischen Vielfalt Norderstedts überzeugen möchte, sollte sich das Chorfestival merken.
Falls ihr dieses Jahr aber nicht dabei sein konntet und jetzt neugierig geworden seid, könnt ihr euch das Konzert oder auch nur einzelne Auftritte auf dem YouTube Kanal des Lessing-Gymnasiums anschauen.

Abschlusskonzert der ersten Deutsch-Chinesischen Schulorchestertage

Vom 16. bis zum 19. Juli haben in diesem Jahr zum ersten Mal die Deutsch-Chinesischen Schulorchestertage in Hamburg stattgefunden. Für eine Woche reisten das Schulorchester sowie der Schulchor der Shanghai Jincai Experimental Junior Middle School aus Pudong in Shanghai nach Hamburg, um sich kulturell und musikalisch mit anderen Musik-begeisterten Schüler*innen auszutauschen. Auch das LGN hat Besuch von den jungen Musiker*innen bekommen und mit dem Gesangsensemble der Schule – den „LesSingers“ – am abschließenden Konzert am 19. Juli teilgenommen. Das gesamte Konzert ist natürlich wieder auf dem YouTube-Kanal des LGN zu finden (@VideokanalLGN).

Zu den Teilnehmenden

Neben dem Lessing-Gymnasium Norderstedt hat auch eine andere deutsche Schule an dem Austausch teilgenommen: Das Schulorchester der Wichern-Schule unter der Leitung von Burkhard Matthes begrüßte gemeinsam mit unserer Schule die Gäste aus Shanghai. Bereits seit 2016 verbindet die Shanghai Jincai Middle School und die Wichern-Schule eine musikalische Partnerschaft, die jedoch aufgrund der Corona-Pandemie bis zur diesjährigen Begegnung im Rahmen der Deutsch-Chinesischen Schulorchestertage pausiert werden musste. Das Schulorchester der Wichern-Schule nimmt regelmäßig an verschiedenen Konzerten sowie Austauschen teil und verfügt hierbei über ein großes Repertoire, das sich von klassischen Werken über Filmmusik bis zu Stücken aus dem Pop- und Rockbereich erstreckt. 

Die knapp 100 Schüler*innen der Jincai Middle School wurden von ihrem Dirigenten Lin Liu und der Chorleiterin Chuanjing Ouyang begleitet. Schon seit vielen Jahren nehmen die musikalischen Gruppen der Schule, insbesondere das Orchester, an verschiedenen Veranstaltungen, Aufführungen und Wettbewerben teil und sind dadurch sowohl national als auch international viel unterwegs. Auch nach Hamburg und Schleswig-Holstein hat es das Jincai Schulorchester schon des Öfteren verschlagen und die Jincai Experimental Middle School pflegt zu unterschiedlichen Schulen in Deutschland Partnerschaften.

Über das Projekt

Ins Leben gerufen wurde das Projekt der Deutsch-Chinesischen Schulorchestertage im letzten Jahr vom DeIN Internationaler Kultur- und Kunstaustausch e.V.. Diesen Sommer hat nun endlich die erste Veranstaltung im Rahmen des Kultur- und Musikprojektes stattgefunden: Die Schüler*innen aus Shanghai haben für knapp eine Woche (16.-19.07.24) Schulen in Hamburg und Umgebung, die einen besonderen Bezug zur Musik haben, wie auch unsere Schule, besucht. Ziel des Austausches ist in erster Linie das Gewinnen neuer Eindrücke und das Kennenlernen musikinteressierter Menschen aus aller Welt. Der soziale und musikalische Austausch ist gerade für uns Schüler*innen sehr wertvoll und bietet eine tolle Möglichkeit, globale Kontakte zu knüpfen und unsere Musik mit anderen in Form eines gemeinsamen Konzerts zu teilen.  

Das Konzert 

Das Gesangsensemble des LGN („LesSingers“) beim Abschlusskonzert

Wie bereits erwähnt fand das Konzert am 19. Juli 2024 im Miralles-Saal in Hamburg statt. Bereits einige Stunden zuvor hat sich unser Gesangsensemble zur Generalprobe im Gebäude der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg eingefunden. Während der Proben hatten alle jungen Musiker*innen die Gelegenheit, sich gegenseitig kennenzulernen und auszutauschen, nachdem die Schüler*innen der Jincai Middle School an den vorherigen Tagen bereits bei Proben des Orchesters der Wichern-Schule und des LGN zugesehen hatten. 

Das Konzert besuchten, neben einigen Eltern der deutschen Schüler*innen, viele Mitglieder des DeIN Internationaler Kultur- und Kunstaustausch e.V. und viele Eltern der chinesischen Schüler*innen, die ihre Kinder auf der weiten Reise begleitet hatten. 

Zunächst gaben die beiden Orchester gemeinsam zwei Stücke zum Besten, danach führten beide Schulorchester alleine etwas aus ihrem Repertoire auf. Das Orchester der Wichern-Schule spielte hierbei vier Stücke aus der Peer-Gynt-Suite von Edvard Grieg. Die Gäste aus Shanghai überzeugten unter anderem mit „Thriller“ von Michael Jackson in der Orchesterversion. Danach trat unser Gesangsensemble mit drei Stücken auf und anschließend der Chor der Jincai Middle School. Daraufhin folgten zwei Stücke, bei denen zum einen die beiden gesanglichen Ensembles gemeinsam auftraten und danach erneut die beiden Orchester. Am Ende des Konzerts standen schließlich alle Teilnehmenden zusammen auf der Bühne und performten die Schulhymne der Shanghai Jincai Experimental Junior Middle School „Let dreams take flight“.

Für uns war das Konzert definitiv ein voller Erfolg und das gesamte Ensemble hatte viel Freude daran, auch mal außerhalb unserer schulischen Konzerte zusammen auf der Bühne zu stehen und etwas Werbung für sich zu machen. Auch das Erlebnis, ein gemeinsames Konzert mit fremden Ensembles und Leuten in so kurzer Zeit aufzuführen, war für uns alle sehr spannend, teils lustig, aber natürlich vor allem interessant. Wer sich jetzt selbst von dem Abschlusskonzert der Deutsch-Chinesischen Schulorchestertage und den musikalischen Künsten unserer Gäste aus Shanghai überzeugen möchte, kann das unter folgendem Link tun: https://youtu.be/bAaMi3m_PLM?si=brChQe52bOcI4bwq

Dank

Ein ganz großes Dankeschön richtet sich selbstverständlich an den DeIN Internationaler Kultur- und Kunstaustausch e. V., durch dessen Organisation das gesamte Projekt und Konzert zustande gekommen sind. Mit Sicherheit wird es nach diesem Erfolg der ersten Deutsch-Chinesischen Schulorchestertage in Zukunft noch viele weitere solcher Projekte geben! Ebenfalls bedanken wir uns bei unserem Musiklehrer Herrn Hoffmann, mit dem wir unser Programm auf die Beine gestellt haben. Danke, dass Sie mit uns auch außerhalb der Schule solche musikalischen Projekte angehen und danke für die Freude, die wir mit Ihnen am gemeinsamen Singen haben! 

Auch bei dem Technikteam und all den Menschen, die sich hinter der Bühne sowie vor und während des gesamten Austausches um die Organisation gekümmert haben, bedanken wir uns. 

Der größte Dank geht natürlich an die anderen Musiker*innen und die Lehrkräfte, die mit ihren Schüler*innen ein großartiges Programm aufgestellt haben. Insbesondere bei den Musiker*innen aus Shanghai wollen wir uns bedanken, zum einen für die lange Anreise und den wertvollen Austausch und natürlich für das tolle gemeinsame Konzert! Wir freuen uns schon auf zukünftige Zusammenarbeiten!

Juniorredaktion

Am Anfang dieses Schuljahres entstand bei uns, der Freigeist-Redaktion, aufgrund von Anfragen aus der Orientierungsstufe die Idee, für die Jahrgänge 5 und 6 eine eigene Juniorredaktion zu gründen, im Rahmen derer sie ebenfalls Artikel schreiben können, die anschließend auf unserer Website veröffentlicht werden. Von der ersten Idee hin zum fertigen AG-Angebot erforderte es jedoch noch eine Menge Planung und Organisation, bei der uns Frau Thies und Frau Koletti tatkräftig unterstützten und das Angebot so erst möglich gemacht haben.

Nach den Osterferien war es dann schließlich so weit und das erste Treffen der Juniorredaktion fand statt. Hier haben sich die insgesamt 5 teilnehmenden Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 5a und 6a zuerst damit beschäftigt, wie man denn überhaupt einen gelungenen Artikel schreibt und welche Aspekte es dabei zu beachten gilt. Danach begannen die Juniorredakteurinnen und -redakteure dann, Ideen für Artikel zu suchen, Informationen zu recherchieren und schließlich auch ihre ersten eigenen Texte für unsere Schülerzeitung zu verfassen.

Herausgekommen sind dabei 5 Artikel, die von Porträts über Buchrezensionen bis hin zu Kommentaren über gesellschaftliche und sogar politische Themen reichen. Insbesondere im Hinblick auf das Alter der Verfasserinnen und Verfasser sind diese Artikel sowohl inhaltlich als auch sprachlich sehr gelungen und zeigen zudem ein hohes Maß an Freude am Schreiben und Interesse an einer großen Vielfalt von Themen.

Die fertigen Artikel sind nun auf unserer Website zu finden.

Viel Spaß beim Lesen!

Noerfahrt der Musikensembles 2024

Die Probenfahrten der musikalischen AGs des Lessing-Gymnasiums nach Schloss Noer an der Ostsee werden von den jungen Musiker*innen schon immer sehr geliebt. Nachdem es im letzten Jahr einigen Ensembles erstmals nach der Corona-Pandemie wieder möglich war, gemeinsam zu verreisen und zu musizieren, konnten auch das Sinfonieorchester (SOLG), die Streichergruppe der sechsten Klasse und der Chor der Orientierungsstufe (Chor 5/6) nach einer mehr als vierjährigen Pause wieder einige Tage gemeinsam mit intensiven Proben verbringen. Dank des wundervollen Wetters an der Ostsee und der großartigen Stimmung unter den Schüler*innen und Lehrer*innen haben alle Ensembles wieder einmal tolle Ergebnisse erzielen können, die für den Rest der Schule auf der alljährlichen Sommerserenade am vorletzten Schultag vor den Sommerferien zu hören sein werden.

Blick auf das Schlossgelände (Foto: Dorian Kannenberg)

Programm und erprobtes Repertoire

Nachdem wir am Dienstag Vormittag auf dem Schloss in Noer angekommen waren, fingen alle AGs direkt mit dem Proben an. Als sich alle Musiker*innen eingespielt und -gesungen hatten und die Probenräume fertig hergerichtet waren, gab es um 12 Uhr auch schon Mittagessen. Während der Mittagspause konnten wir Schüler*innen unsere Freizeit dank der strahlenden Sonne auf dem Schlossgelände oder am Strand verbringen und etwas Energie tanken, bevor es am Nachmittag mit den Proben weiterging. Auch der nächste Tag begann mit fleißigem Üben: Klassischerweise probte meistens ein gesamtes Ensemble gemeinsam, es fanden jedoch auch intensive Proben einzelner Stimmgruppen statt. Unter der Leitung von Herrn Dohm erprobte die Streichergruppe ein Stück und konnte dabei dank der warmen Temperaturen teilweise sogar draußen auf dem Schlossgelände üben. Der Chor 5/6 studierte mit unserem Chorleiter Herrn Hoffmann zwei Lieder ein, die beide jeweils aus bekannten Film-Soundtracks stammen. In Sachen Film- beziehungsweise Musicalmusik hat auch unser Sinfonieorchester unter der Leitung von Herrn Kannenberg ordentlich was zu bieten: Alle drei bisher vom SOLG eingeübten Stücke gehören zu berühmten Film- und/oder Musical-Soundtracks. Und es gibt noch eine Besonderheit bei einem der Stücke des SOLG-Repertoires – schon öfter haben junge Musiker*innen aus dem Sinfonieorchester des LGN eigens Stücke als Orchesterversion arrangiert und auch in diesem Jahr freuen wir uns darüber, wieder ein Arrangement aus den eigenen Reihen vortragen zu dürfen. Melina aus der achten Klasse, die bereits seit längerer Zeit Querflöte im SOLG spielt, erzählt uns ein wenig über ihr Arrangement von dem Lied „Sei hier Gast“ aus dem bekannten Disney-Film „Die Schöne und das Biest“.

Melina über ihr Arrangement

Probe des SOLG (Foto: Sarah Zimpel)

Melina aus der 8b hat mir im Zuge dieses Berichts ein wenig darüber erzählt, wie sie zu ihrem eigenen Arrangement gekommen ist: Im Rahmen eines Drehtürmodells hatten Schüler*innen aus der Mittelstufe in diesem Halbjahr (2. Halbjahr 23/24) die Gelegenheit, zwei Stunden Unterricht pro Woche für ein Projekt zu verwenden, das sie persönlich interessiert.

In Melinas Fall war dieses Projekt die Musik – genauer gesagt das Arrangieren. Das Stück stand schnell fest und nun konnte es an die Arbeit gehen: Melina erzählt mir, dass das Arrangieren, obwohl es ihr natürlich viel Spaß gebracht hat, sie auch vor viele Herausforderungen stellte. Zum einen hatte sie eine deutlich frühere Deadline als die anderen Teilnehmenden des Drehtürmodells, denn das Stück musste spätestens bis zur Orchesterfahrt fertig sein. Deshalb haben die zwei Stunden pro Woche während der Schulzeit nicht für ihr Projekt gereicht und Melina hat vieles an Arbeit mit nach Hause genommen. Außerdem ist die Komplexität des Arrangierens nicht zu unterschätzen – es gibt immerhin einen Haufen an musiktheoretischen Regeln, die es zu beachten gilt. Und der Musikunterricht bis zur achten Klasse sowie die Teilnahme am Schulorchester reichen hierfür als Grundlage nicht unbedingt aus. Natürlich erleichterten Melina ihr Interesse, ihr Talent und ihre Freude an der Musik die zusätzliche Arbeit, doch auch ein wenig Unterstützung war sehr hilfreich – mit unserem Musiklehrer und Dirigenten Herrn Kannenberg als Ansprechpartner und Tjorve aus der zehnten Klasse konnte Melina ihr Projekt fertig stellen. Tjorve hat für das SOLG im letzten Halbjahr bereits ein Stück arrangiert und solistisch begleitet – das dazugehörige Konzert ist auf dem YouTube-Kanal des LGN zu finden.

Zum Schluss berichtet Melina mir noch davon, was für ein tolles Gefühl es ist, wenn man das Stück, in das man so viel Arbeit und Mühe reingesteckt hat, endlich in echt mit dem Orchester spielt und zum ersten Mal hört. Auf diese Arbeit kann man wirklich stolz sein!

Freizeit und Open Stage

Die Streichergruppe stellt ihr Repertoire vor (Foto: Josefine Hergott)

Eine Tradition während des Noer- Aufenthalts ist die gemeinsame Wanderung zum Strand mit allen Ensembles und Lehrkräften am zweiten Nachmittag der Fahrt. Wie schon am Tag zuvor konnten wir die Sonne am Strand genießen und uns von den vielen Proben erholen, die uns allen zwar immer viel Freude bereiten, aber auch einiges an Anstrengung abverlangen. Da alle AGs auf dieser Fahrt sehr gut in der Zeit lagen und mit ihrem Repertoire schnell vorangekommen sind, haben wir nach dieser Wanderung nicht direkt wieder mit den Proben begonnen, sondern konnten die Zeit nutzen, um auf dem Schlossgelände einige Spiele gemeinsam zu spielen. Hierbei ging es vor allem um die Stärkung der Gemeinschaft zwischen den Ensemble-Mitgliedern, aber auch darum, sich jahrgangsübergreifend untereinander besser kennenzulernen. Gerade für die jüngeren Schüler*innen, von denen viele noch nie auf einer Probenfahrt dabei gewesen sind, war diese Zeit eine tolle Chance, um die älteren kennenzulernen und auch für die Großen bat diese gemeinschaftliche Zeit eine Gelegenheit, um sich mit dem Nachwuchs bekannt zu machen. Eine weitere Tradition bei Probenfahrten am LGN ist die Open Stage am letzten Abend, bei der den Schüler*innen die Chance geboten wird, ihre Talente vor den anderen unter Beweis zu stellen. Gemeinsam oder in der Gruppe kann jeder, der möchte, etwas präsentieren – und dabei muss man sich nicht nur auf Musik beschränken: Neben gesanglichen und instrumentalen Beiträgen wurde dieses Jahr auch etwas Lyrik zum Besten gegeben. Wie immer handelte es sich bei der Open Stage um eines der Highlights des Noer-Aufenthalts.

Der Chor 5/6 beim Vorstellen seines Repertoires (Foto: Dorian Kannenberg)

Am Abreisetag präsentieren üblicherweise die unterschiedlichen AGs das von ihnen eingeübte Repertoire den anderen Schüler*innen und Lehrkräften. Obwohl die Zeit auf einer solchen Fahrt meist wie im Flug vergeht, wird einem beim Vorstellen des selbst erarbeiteten Programms am Ende erst wirklich klar, wie viel man eigentlich gemeinsam erreicht hat und wie bedeutsam und ertragreich die vielen intensiven Proben für alle sind.

 

Dank

Für uns als Schüler*innen sind die Chor- und Orchesterfahrten wie wir sie am LGN im Rahmen des Musikunterrichts und der Teilnahme an AGs erleben dürfen ein großes Privileg. Die älteren von uns erinnern sich noch gut an die früheren Probenfahrten, als man selbst noch fast am Anfang seiner Schulzeit stand und nehmen aus diesen und den heutigen Fahrten viele tolle Erinnerungen für unser späteres Leben mit. Deshalb geht das erste Dankeschön von mir im Namen der Schüler*innen an uns selbst: Nur dadurch, dass wir als Schülerschaft und als Ensemble-Mitglieder eine so tolle Gemeinschaft bilden, werden die Probenfahrten überhaupt erst zu dem, was sie sind. Ohne das Engagement und die Freude, die wir selbst für die Musik mitbringen, blieben selbst die längsten, intensivsten Proben mit den besten Lehrkräften erfolglos.
Das wichtigste Dankeschön richtet sich jedoch natürlich an unsere Lehrer*innen. In erster Linie bedanken wir uns bei unseren Musiklehrern, Herrn Dohm, Herrn Hoffmann und Herrn Kannenberg, die ihre jeweiligen Ensembles stets mit großer Hingabe leiten und durch die wir die Freude und Mühe, die mit dem Musizieren einhergehen, kennenlernen dürfen.
Ganz besonders dankbar sind wir zudem für Frau Thies und Frau Zimpel, die diese Fahrt begleitet haben und immer als Ansprechpartnerinnen für uns zur Verfügung standen. Auch wenn sie bei der Sommerserenade nicht mit auf der Bühne stehen werden, wäre eine Probenfahrt wie wir sie erleben durften ohne die beiden nicht möglich.
Im Namen aller Schüler*innen bedanken wir uns für diese tolle Fahrt und freuen uns auf viele weitere gemeinsame Erlebnisse, Konzerte, Proben und natürlich Noer-Aufenthalte!

Interview mit Herrn Schendel

Stellen Sie sich doch bitte erstmal kurz vor.

Ich bin Tim Schendel und ich bin hier Koordinator für Berufsorientierung, aber vornehmlich auch Lehrkraft für die Fächer Wirtschaft und Politik und Geografie. Ich mag den Beruf sehr gerne und bin leidenschaftlicher VfL Bochum Fan, das ist hier vielleicht eigentlich das wichtigste. Ansonsten mache ich diverse andere Dinge, aber das führt hier zu weit und wir müssen ja auch noch andere Dinge besprechen.

Warum haben Sie sich dazu entschieden, Lehrer zu werden?

Ja, das ist auch eine ganz spannende Frage. Die Entscheidung dazu kam tatsächlich relativ spät in der Oberstufe. Damals hatte ich nämlich einen Geografielehrer, der ziemlich cool war, denn der hat aus dem Unterricht heraus Exkursionen mit uns gebucht, also etwas, was man heutzutage gar nicht mehr darf. Das geht einfach gar nicht mehr. Und der hat solche Dinge einfach getan und zu uns gesagt: „Kinder, worauf habt ihr Lust? Da müssten wir eigentlich mal hinfahren. Wartet, ich rufe da mal kurz an. Ja, das ist jetzt klar, da fahren wir hin“. Und der war auch immer locker, zumindest dann, wenn man gut gearbeitet hat. Wenn nicht, dann war er auch ein bisschen strenger, aber man hat ganz, ganz viel gelacht und in seinem Unterricht habe ich mal – das ist eine ganz witzige Geschichte – Armdrücken gegen ihn gemacht und gewonnen. Das war auch ganz wichtig. In meiner Oberstufenzeit habe ich mir dann gedacht, das kann ich auch und dann bin ich halt Lehrer geworden, unter anderem Geografielehrer.

Und aus welchem Grund haben Sie sich für die Fächer WiPo und Geografie entschieden?

Geografie fand ich thematisch schon immer sehr, sehr spannend und ich finde auch die breite Facette, die am Fach Geografie auch häufig kritisiert wird, sehr spannend, denn man sagt ja immer, Geografie ist so eine Wissenschaft, die existiert eigentlich gar nicht. Es gibt ja einmal diese physische Variante, also man guckt sich die Entstehung von Vulkanen und die Vegetationszonen an, aber es geht auch um humangeografische Faktoren, also wie geht der Mensch eigentlich auf den Raum ein, zum Beispiel was sind Global Citys und was macht diese aus. Und das ist so eine große Bandbreite, dass Leute das kritisieren. Ich hingegen denke ja, das ist super spannend und da lernt man ganz viel über die Welt.
Wirtschaft und Politik, da muss ich ehrlich sein, das hatte ich erst gar nicht auf dem Zettel, denn erst wollte ich Deutschlehrer werden. Dann hat allerdings meine damalige Lehrerin mit mir gesprochen und meinte: „Nein, werde auf keinen Fall Deutschlehrer, diese Korrekturen und so weiter. Mach irgendwas anderes, was vielleicht inhaltlich spannender ist.“ Also, was heißt inhaltlich spannender, nichts gegen meine Deutschkolleginnen und -kollegen, aber WiPo war dann passend zu Geografie und jetzt bereue ich das auch nicht. Auch wenn man mit dieser Fächerkombination eigentlich keine Jobs bekommt, ich hatte ein bisschen Glück.

Wie sind Sie ans LGN gekommen?

Auch eine ganz spannende Geschichte, ich habe tatsächlich in Hamburg studiert beziehungsweise mein Referendariat in Hamburg gemacht, auch mit einem relativ erfolgreichen Abschluss, kann man sagen. Und dann habe ich mit dieser lustigen Fächerkombination, was ich eben schon meinte, gedacht, dass ich gar keinen Job bekomme. Nach meiner letzten mündlichen Prüfung haben die mir bei meiner Lehrerausbildung allerdings gesagt, mit dem Schnitt und so weiter können Sie sich die Schule ja aussuchen. Das ist Quatsch, kann ich nur sagen, Geografie- und WiPo-Lehrer sucht niemand, das gibt es einfach nicht. Außer Herrn Apsel, der hat das früher gesucht, warum auch immer. Er hat das ausgeschrieben und mir auch eine ganz lange E-Mail geschrieben. Er hat gesehen, dass ich die beiden Fächer habe, hat mich eingeladen und dann durfte ich hier ein Bewerbungsgespräch durchführen. Sieben Leute waren vor mir da, habe ich gelesen, und ich habe mich durchgesetzt. Unfassbar. Ich bin sehr glücklich.

Was sind neben dem Unterrichten Ihre Aufgaben an unsere Schule?

Das habe ich vorhin schon mal kurz angedeutet, eigentlich mache ich ganz, ganz viele Dinge, die möchte ich jetzt gar nicht alle ausführen. Formal bin ich Koordinator für Berufsorientierung, das heißt, ich kümmere mich darum, dass es genug Angebote für die Schülerinnen und Schüler gibt, sich zu orientieren. Denn die Schule ist ja nur ein Zwischenschritt, soll euch vorbereiten aufs Leben und soll euch auch einige Perspektiven schaffen. Danach geht es aber darum, dass ihr natürlich auch etwas in die Rentenkassen einzahlt und so weiter und auch für unsere Pension als Lehrkräfte sorgt, das ist ja super wichtig. Unter anderem kümmere ich mich aber auch um die Organisation von Teilbereichen des Ganztages und die Präventionsveranstaltungen werden auch von mir organisiert. Im Moment auch noch das Projekt Lernchancen und diverse andere Dinge.

Was gefällt Ihnen besonders gut an Ihrem Beruf und an unserer Schule?

Also, das kann man ja fast zusammenführen, denn ich glaube, Lehrer sein hat auch immer damit zu tun, an welcher Schule und an welcher Schulform man unterrichtet und da bin ich wirklich gesegnet, denn ich habe ja eine Schule, in der das Unterrichten wirklich Spaß macht. Das wisst ihr selber, die Lerngruppen hier arbeiten wirklich, das heißt man hat, glaube ich, weniger pädagogische Arbeit als in anderen Schulformen. Und die Kinder hier sind so nett. Wenn man mal eine Hofaufsicht hat, ist man danach in besserer Stimmung als vorher. Das heißt, selbst wenn ich einen schlechten Tag habe, was selten vorkommt, muss ich auch mal sagen, dann erzählen die Kinder Geschichten, kommen zu einem gerannt, wollen alles mit einem teilen und danach geht es einem wieder gut. Und außerdem macht das Unterrichten hier auch Spaß. Ich kann mich nicht beklagen und ich bin immer glücklich nach dem Unterricht.

Und gibt es ein besonders lustiges Ereignis aus Ihrer bisherigen Zeit als Lehrer?

Es gibt unzählige lustige Ereignisse. Es gibt eine Sache, die ist tatsächlich auch ein bisschen unangenehm. Das betrifft den ersten April. Also man muss dazu sagen, dass ich ja wie eben gesagt, Bochum Fan bin und sagen wir mal so, ich mache mich damit auch angreifbar, denn Bochum hat ja nun zwei große Konkurrenten. Ich erwähne in meine Unterrichtsstunden sehr häufig Dortmund und Gelsenkirchen und dann kam eine Klasse auf die Idee, mich am ersten April reinzulegen. Ja, und dann standen plötzlich, als ich in diese Klasse kam, alle Kinder auf Ihren Stühlen, haben ein Dortmund-Lied gesungen, hatten auch die geografischen Koordinaten von Dortmund an die Tafel gemalt und alles in Dortmund-Farben geschmückt. Ich war sehr beeindruckt, aber auch schockiert muss ich sagen. Ja, das war wahrscheinlich das aufregendste Erlebnis. Vielen Dank nochmal dafür.

Foto von Marvin Truminski

Wie war Ihre eigene Schulzeit für Sie?

Meine Schulzeit war sehr schön, muss ich sagen. Sie war rückblickend auch sehr entspannt, es war eine schöne Zeit. Ich hatte viel mit Freunden zu tun und hatte auch nicht so viele Sorgen wie heute. Deshalb habe ich das damals auch eigentlich sehr genossen. Ich war ein vernünftiger Schüler, als ich jung war und bis zur 9. Klasse auch sehr strebsam, das hat sich dann aber in der Oberstufe gegeben und ich habe auch andere Dinge des Lebens lieben gelernt. Aber insgesamt war es eine sehr schöne Zeit, auf die ich bis heute gerne zurückblicke.

Welches besondere Ereignis aus Ihrer Schulzeit ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

In meiner Schulzeit waren immer die Fußballturniere das Spannendste. Ich war passionierter Fußballspieler, aber leider hat mich meine Knieverletzung aufgehalten, sonst wären wir öfter Weltmeister geworden, das ist nun mal Fakt. Damals haben wir zum Beispiel die Deutsche Meisterschaft als Schulfußballteam gewonnen. Die Fußballturniere waren das Highlight meines Lebens.
Das negativste Ereignis war, als mein Sportlehrer in der Oberstufe, mit dem ich heute auch noch Kontakt habe, mir eine 3 in Fußball gegeben hat. Das ist etwas, was ich ihm ewig vorhalten werde. Ich hatte im Sportunterricht eine Knieverletzung und mein Knie war ganz dick und angeschwollen und ich musste mich an den Rand setzen. Dann hat er mir gesagt, ich hätte ja nie mitgemacht und wäre immer verletzt gewesen. Dann hat er mir einfach mal eine 3 gegeben. In Fußball! Das geht natürlich gar nicht.

Was ist für Sie die wichtigste Eigenschaft eines Lehrers oder einer Lehrerin?

Natürlich muss man fachlich kompetent sein und den Schülerinnen und Schülern da ganz viel beibringen und muss da Sicherheit ausstrahlen, das ist ganz klar. Aber es gibt auch noch wichtigere Dinge als das. Man muss auch Lust darauf haben, mit Schülerinnen und Schülern zu arbeiten, man muss eine positive Grundeinstellung dazu haben, den Kindern etwas beizubringen. Ich bin der festen Überzeugung, dass, wenn die Schülerinnen und Schüler merken, dass der Lehrer auch selber Lust dazu hat, den Kindern etwas mitzugeben, dann haben sie selber viel mehr Lust darauf. Man muss manchmal auch Themen unterrichten, auf die die Schülerinnen und Schüler von sich aus jetzt nicht so gekommen wären und gesagt hätten: „Nö, da hab ich jetzt nicht so Lust drauf“. Aber dann muss man Wege finden, sie mitzunehmen und das müssen sie auch spüren, finde ich. Das ist das Wichtigste.

Was machen Sie, wenn Sie mal nichts mit der Schule zu tun haben?

Wenn ich nichts mit der Schule zu tun habe, bin ich meistens im Vonovia-Ruhrstadion in Bochum. Nein, ich übertreibe ein bisschen. Ich verfolge natürlich den VfL Bochum sehr doll, aber auch nicht extrem. Aber ich nutze das hier ganz gerne, um gute Stimmung zu erzeugen. Ja, am Fußball bin ich sehr interessiert auf jeden Fall, das mache ich gerne. Ein bisschen Sport mache ich auch tatsächlich, auch wenn man es mir nicht immer ansieht, aber das mache ich schon sehr gerne. Sonst treffe ich mich wie andere Leute auch, ganz gerne mit Freunden.

Welchen Rat würden Sie jedem Schüler und jeder Schülerin geben?

Also erstmal würde ich versuchen, die Dinge, auf die ich richtig Lust habe, wirklich zu verfolgen, mir nicht so oft sagen zulassen, was man alles nicht schaffen kann. Das ist, glaube ich, auch eine ganz wichtige Idee, gerade in meinem Alter war es früher so, dass man gesagt hat, jede Unterbrechung im Lebenslauf wird ganz schwierige Folgen haben und so weiter. Jetzt würde ich das alles, glaube ich, ein bisschen entspannter sehen. Ich würde unbedingt darauf hinweisen, dass man die Dinge verfolgt, auf die man richtig Lust hat, denn die sollte man idealerweise auch zu seinem Beruf werden lassen.

Seit wann sind Sie schon VfL Bochum-Fan, wie sind Sie dazu gekommen und was mögen Sie besonders an dem Verein?

Das ist eine besonders spannende Geschichte, das war tatsächlich – ich überlege gerade – in eurem Alter, das heißt, ich war ungefähr 16 oder 17. Zu der Zeit habe ich mit den verschiedensten Leuten Fußball gespielt und ein Mensch davon ist, seitdem er 6 war, VfL Bochum Fan. Der kommt auch aus Hamburg und der ist Bochum Fan geworden, weil sie, nachdem sie abgestiegen sind, trotzdem noch mit ihren Fans gefeiert haben. Und dann hat er seinen Papa gefragt: „Warum feiern die denn jetzt noch? Die haben doch verloren.“ Und dann meinte sein Papa: „Jaja, die sind aber stolz auf ihre Mannschaft. Die haben heute gewonnen und sind zwar abgestiegen, aber trotzdem“. Und dann meinte er zu seinem Vater: „Ich bin jetzt VfL Bochum Fan“, und dann hat der Vater gesagt: „Jaja, klar …“. Aber als er sich dann 2 Jahre später mit seinem eigenen Taschengeld ein VfL Bochum Trikot in einem Shop gekauft hat, da wurde das dann ernst. Der ist jetzt schon super lange Fan und hat uns dann quasi alle mitgezogen. Mittlerweile bin ich auch lebenslanges Mitglied beim VfL Bochum. Ich finde, dieser Verein ist unglaublich sympathisch und die Menschen vor Ort – also im Ruhrgebiet – sind, kann man ganz schwer erklären, sehr ehrlich auf jeden Fall und sagen einem sofort ins Gesicht, was sie denken. Und sie sind generell auch ein bisschen entspannter als die Norddeutschen. Deswegen finde ich, es ist ein sehr sympathischer Verein, anders als Gelsenkirchen und Borussia Dortmund. Das muss man hier auch noch mal sagen. 

Noch eine Frage an Bobbi Bolzer: Wo warst Du denn schon überall und was hast Du schon so Besonderes erlebt?

Bobbi Bolzer (Maskottchen des VfL Bochum)

Also ich muss jetzt für Bobbi Bolzer antworten, weil Bobbi Bolzer immer sehr schüchtern ist. Ich nehme ihn ja auch oft mit in den Unterricht und er hat so viele Ideen, aber immer wenn es in den Unterricht geht, dann hört er auf, sich zu melden und so weiter. Er denkt, er will den anderen ja nicht die richtigen Antworten wegnehmen. Bobbi Bolzer war zum Beispiel schon, und das ist eine sehr aufregende Geschichte, am Gardasee. Da war er unterwegs und hat schöne Fotos gemacht mit Herrn Schilling zusammen, die beiden sind ja auch gute Freunde. Jetzt war er tatsächlich im Urlaub auch schon in Dänemark. Da hat er sich auch auf eine Düne gesetzt, hat da Bilder gemacht und das sehr genossen. Das nächste Reiseziel, wo er hin möchte, ist Prag. Da habe ich ihm schon gesagt, dass wir da auf jeden Fall zusammen hinfahren. Das wird jetzt im September stattfinden. Und vorher vielleicht noch nach Portugal, das haben wir auch auf der Liste. Also Bobbi Bolzer mag auch warme Gebiete, aber ich habe mir überlegt, dass er in seinem Leben noch ganz viele Orte kennenlernen wird.

Vielen Dank für das Interview!

Exkursion zum NDR–Studio Norderstedt

„Interessante Einblicke und ein unvergessliches Erlebnis“Mit diesen Worten beschreiben die Mitglieder unserer Schülerzeitung unseren Ausflug zum NDR-Studio in Norderstedt. Weiterlesen