„International Women’s Day: Unnecessary celebration or essential reminder?“ – Rede aus dem Englischunterricht

Im Rahmen des Englischunterrichts im Sprachprofil der Q1 haben wir letzte Woche die Aufgabe bekommen, ein Skript für eine Rede zum Weltfrauentag zu schreiben, die den Titel „International Women’s Day: Unnecessary celebration or essential reminder“ tragen sollte. Dieser Arbeitsauftrag stellte einen Abschluss zu unserem Thema der letzten Monate dar, in denen wir uns unter anderem mit Sexismus und Feminismus beschäftigt hatten. 

Anlässlich des Weltfrauentags und unserer Sonderausgabe hierzu habe ich mich also entschlossen, meine im Englischunterricht entstandene Rede hier zu veröffentlichen. 

 

„Ladies and gentlemen, dear fellow students, 

I am honored to be here today and talk to you about a topic that I believe is needed to be spoken about. Even though it is 2024 and maybe even because of that: Feminism. 

Have you ever had a conversation with someone who would say things like „Women have it so much better nowadays, we don’t even need feminism!“ or „Why isn’t there an international men’s day?“ when talking about gender equality? If not, you probably are the kind of person to make such statements. 

And I am not even trying to deny that there has been a lot of movement regarding the equality of the genders over the past decades. But if there really were full equality of men and women, why do women still fear going out in the dark alone while men do not? Why do we tell little girls that the boy who is kicking them in kindergarten simply likes them and they should keep up with it? And why do we still see mainly male CEOs and doctors but female nurses and elementary school teachers? Shouldn’t these jobs be split equally in an equal society? The answer to this is simple: Because every other day than March 8th the women of this world aren’t internationally celebrated, while the men are. 

And it’s not even just these smaller inequalities in our everyday life. I can see that feminism could seem unnecessary to someone who, for example, grew up with a mother who worked a full-time job or knows plenty of women who study and work in academically challenging fields. 

I would also say that I, myself, definitely have a lot of opportunities and chances in life, maybe even just as much as a boy my age who grew up in similar life circumstances like me. 

But it is called International Women’s Day for a reason. I am talking about the bigger picture. Because if we really wouldn’t need feminism anymore, why are there still so many girls and women in the world who aren’t allowed to work or get an education? And thousands of girls and women who get raped or murdered on a daily basis? I know that these are extreme examples, but sadly they are true ones as well. And they show us how important feminism always has been and still is. And only by not stopping to talk about gender equality and being feminist, because we have the option to be, even if don’t always see the need of it right away, we can take a step closer to world wide fairness. 

So, to come back to the question from the start: The International Women’s Day is definitely still an essential reminder in 2024 and needed in order to accomplish a more equal world. And the more steps we take on this path the more important it is to remember the true goal of feminism. 

Let us all celebrate the International Women’s Day for a better present and future!

Thank you very much for your attention.“ 

Die Farbe Pink

Am achten März ist Weltfrauentag, weshalb wir als Freigeist-Redaktion uns dazu entschlossen haben, eine Sonderausgabe zu Ehren dieses internationalen Feiertages über den Monat hinweg rauszubringen. Es soll in dieser gesonderten Ausgabe um weibliche Heldinnen, Idole, den Feminismus im Allgemeinen und vieles mehr gehen. Da sich die Artikel von unseren restlichen Beiträgen abheben sollen, haben wir in der Redaktion darüber diskutiert, die Artikel mit einem pinken Symbol oder Rahmen zu kennzeichnen. Diesen Vorschlag haben wir dann aber zunächst wieder verworfen, da wir die Reproduktion weit verbreiteter Stereotype in unserer Online-Zeitung vermeiden wollten. Aber warum eigentlich? Was steckt eigentlich hinter der Farbe Pink und der Verbindung zum weiblichen Geschlecht? Und warum haben wir uns letztendlich doch dazu entschieden, diese Farbe als Kennzeichen für unsere Sonderausgabe zum Weltfrauentag zu nutzen?

Die Geschichte hinter der Farbe Pink

Obwohl wir Pink heutzutage meistens direkt mit Mädchen und Frauen assoziieren (nicht zuletzt wegen der pinken und blauen Babykleidung für Jungen und Mädchen oder Filmen wie Barbie, die Pink in Verbindung mit Frauen geradezu glorifizieren), war das längst nicht immer so. Während es im 18. Jahrhundert noch keine gesellschaftlich anerkannten „Jungen- und Mädchenfarben“ gab, galt im 19. Jahrhundert Pink sogar als die maskulinere von beiden Farben. Pink bzw. Rosa wurde als eine hellere Form von Rot mit Stärke, Aggressivität und Leidenschaft in Verbindung gebracht; Eigenschaften, die stereotypisch eher als „männlich“ angesehen wurden. Ende des 19. bzw. Anfang des 18. Jahrhunderts hatte sich diese Ansicht in der Gesellschaft noch weiter verstärkt: Pink wurde nun als eine stärkere und dominantere Farbe gezielt für Jungen vermarktet und Blau als eine sanftere und zurückhaltendere Farbe für Mädchen. 

Als es dann in den späten 20er-Jahren des 20. Jahrhunderts zu immer mehr regionalen Unterschieden in den USA in der Vermarktung von Kleidung für Jungen und Mädchen gab, entschied man sich Anfang der 30er-Jahre dazu, von nun an Pink für Mädchen und Blau für Jungen zu übernehmen. Einen wirklichen bekannten Auslöser dieser Änderung gibt es nicht. Von einigen wird diese Entwicklung allerdings mit den berühmten Gemälden „Blue Boy“ (Thomas Gainsborough/1770)  und „Pinkie“ (Thomas Lawrence/1794) in Verbindung gebracht.  Seitdem wird in unserer Gesellschaft somit Blau mit Jungen und Pink/Rosa mit Mädchen assoziiert. Erst Ende der 90er bzw. Anfang der 2000er erleben wir eine Gegenbewegung, in der Männer sich immer weniger für das Tragen pinker Klamotten rechtfertigen müssen und auch für Frauen und Mädchen ist das Tragen blauer Klamotten heutzutage normalisiert. Doch die unweigerlichen Assoziationen der beiden Farben mit den Geschlechtern bleibt nach wie vor bestehen. Also, warum ist das Ganze überhaupt problematisch?

Die Problematik

Man könnte natürlich argumentieren, dass es an sich nicht schlimm wäre, dass man Pink eben den Mädchen und Blau den Jungen zuteilt. Doch das Problem an der ganzen Sache liegt viel eher darin, dass beide Farben in Verbindung mit den jeweiligen Geschlechtern gewissen Vorurteilen unterliegen. Pink wird als eine feminine und kindliche Farbe angesehen, wodurch häufig auch, insbesondere aufgrund von Stereotypen mit langer Geschichte, Schwäche und Unterlegenheit assoziiert werden. Laut einer psychologischen Studie der Universitäten Liverpool und Prag aus 2010 wird mit der Farbe auch Unprofessionalität, Dummheit und Passivität in Verbindung gebracht. Dieses Frauenbild entspricht natürlich nicht der Wahrheit, ist heute längst überholt und sollte durch eine Farbe nicht weiterleben. Doch die ganze Last, die auf der Farbe Pink liegt, reicht nicht aus, um die Verbindung, die wir zwischen der Farbe und dem weiblichen Geschlecht herstellen, zu lösen. Aus diesem Grund sehen wir auch immer noch pinke Kinder-Kleidung, pinkes Spielzeug, Gender-Reveal Videos, in denen pinkes Konfetti im Ballon oder pinke Creme in der Torte verraten, dass die Eltern ein Mädchen erwarten, und auch pinke Symbole zum Weltfrauentag, obwohl dieser doch eigentlich gegen das Weiterleben von Klischees über das weibliche Geschlecht und für Feminismus gedacht ist, oder?

Pink als Protest-Farbe

Die Geschichte und die Assoziationen hinter der Farbe Pink mögen zwar viele negative weibliche Stereotype fördern, doch mittlerweile wird Pink auch häufig als ein Symbol von Feminismus verwendet. Nur durch eine positive und emanzipierte Verwendung der Farbe kann man sich von den alten Verwendungen lösen. Filme wie Barbie, in denen Feminismus und das Tragen von Pink miteinander vereint werden, geben der Farbe eine feministische Bedeutung. Wenn wir uns dazu entscheiden würden, Pink gar nicht mehr zu verwenden, würde die Farbe weiterhin nur als unseriös und unprofessionell empfunden werden. Wenn wir uns aber dazu entscheiden, einer eher negativ belasteten Farbe bewusst eine neue, positive Bedeutung beizumessen, kann man Pink durchaus als ein Symbol für Feminismus betrachten. Genau das möchten wir auch mit unserer Sonderausgabe tun und deswegen haben wir uns dazu entschieden, unsere Artikel zum Monat des Weltfrauentages mit einem pinken Symbol zu kennzeichnen und damit ein feministisches Zeichen zu setzen.

Quellen

CNN Artikel „The complicated gender history of the color pink“

pink-barbie-kultugeschichte-farbe

Wieso-Sie-in-Braun-und-Pink-weniger-intelligent-wirken.html