Schulsysteme auf der Welt
Weltweit gibt es eine große Vielfalt an Schulsystemen, die sich in ihrer Struktur, ihren Lehrplänen und ihren pädagogischen Ansätzen unterscheiden. Einige Schulsysteme legen großen Wert auf Standardisierung und Leistungsdruck, während andere den Fokus auf individuelles Lernen, Kreativität und demokratische Prozesse legen.
Beispiele für unterschiedliche Schulsysteme:
Traditionelle, staatliche Schulsysteme: Diese Systeme sind oft hierarchisch aufgebaut und legen Wert auf ein standardisiertes Lehrprogramm, Leistungsbewertung und die Vermittlung von Wissen.
Demokratische Schulen: Diese Schulen sind oft in einer Schüler- und Lehrerversammlung organisiert und ermöglichen den Schülern eine hohe Beteiligung an der Gestaltung der Schule.
Montessori-Schulen: Diese Schulen legen den Fokus auf die individuelle Entwicklung des Kindes, die Selbstständigkeit und das selbstgesteuerte Lernen.
Alternative Schulen: Dazu gehören Waldorfschulen, Steiner-Schulen, Freie Schulen, Homeschooling und andere, die oft einen eigenen pädagogischen Ansatz verfolgen und eine individuelle Förderung anstreben.
Berufliche Schulen: Diese Schulen bereiten Schüler auf einen bestimmten Beruf oder eine berufliche Laufbahn vor.
Einflussfaktoren: Die Wahl des Schulsystems hängt oft von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. kulturellen Präferenzen, wirtschaftlichen Bedingungen, politischem Umfeld und pädagogischen Überzeugungen. Einige Länder legen großen Wert auf Leistungsstärke und strenge Prüfungen, während andere den Fokus auf eine umfassende Bildung und das Wohl der Schüler legen.
DEUTSCHLAND
Die weltweite Vielfalt an Schulsystemen stellt unterschiedliche Ansätze vor, um Bildung an die Bedürfnisse verschiedener Gesellschaften anzupassen. In Deutschland umfasst das klar strukturierte Schulsystem mehrere Bildungsstufen. Nach der Grundschule folgen Gymnasium oder Gemeinschaftsschule. Das Gymnasium endet mit dem Abitur, das den Hochschulzugang ermöglicht. Berufsschulen und Fachschulen bieten Weiterbildungen für berufliche und persönliche Kompetenzen.
FINNLAND
Finnische Schulen fördern die Persönlichkeit der Kinder und nicht nur ihre akademischen Leistungen. Lehrkräfte tauschen sich über Unterrichtsmethoden aus und haben große Freiheiten und Verantwortung. In Finnland ist der Lehrberuf hoch angesehen und es besteht ein harter Wettbewerb um Ausbildungsplätze. Lehrer arbeiten eng mit (Sonder-) Pädagogen, Sozialarbeitern, Psychologen und Schulassistenten zusammen.
SÜDKOREA
Wie in vielen ostasiatischen Ländern gilt auch in Südkorea Bildung als Schlüssel zum gesellschaftlichen Aufstieg. Das Schulsystem gliedert sich in sechs Jahre Grundschule, drei Jahre Mittelschule sowie drei Jahre High School. Aufgrund des hohen Stellenwertes der Bildung innerhalb der koreanischen Gesellschaft, gibt es in Korea auf praktisch allen Gebieten gut ausgebildete Menschen. Das Bildungssystem hat aber definitiv seine Schattenseiten: Südkoreanische Schüler stehen unter enormen Leistungsdruck, um Eliteuniversitäten besuchen zu können und sich so gesellschaftliche Anerkennung und beruflichen Erfolg zu sichern, was bei meist jungen Menschen zu Folgen wie Suizid führen kann. Nicht nur bei Schülern, aber auch bei Lehrern.
KANADA
Das Schulsystem Kanadas gilt als eines der stärksten der Welt. Die ethnische, soziale und wirtschaftliche Herkunft der Schüler spielt für den Schulerfolg kaum eine Rolle. Kanada ist ein Einwanderungsland und Schulen sind ein wichtiger Punkt bei der kanadischen Integrationspolitik. In Kanada sind alle Schulen Ganztagsschulen und es gibt Computerlabore und großzügige Sportanlagen. Ein umfangreiches Angebot an musischen und sportlichen Aktivitäten gehören an vielen Schulen zum Standard, weswegen die Schüler auch eine starke Bindung zu ihrer Schule haben.
In Kanada wird nicht in fester Klassenstruktur, sondern in Kursen unterrichtet. Es gibt Kurse in verschiedenen Levels, was ermöglicht, dass alle Schüler an einer Schule unterrichtet werden können.
AUSTRALIEN
Mit fünf Jahren absolvieren die Kinder in Australien ein Vorschuljahr. Danach gehen sie bis zur 6. Klasse in die Grundschule, anschließend folgt die Secondary School. Diese sind in Australien Gesamtschulen – eine Unterteilung gibt es lediglich in private und staatliche Einrichtungen. Schulpflicht besteht vom 6. bis zum 17. Lebensjahr. Schulen in Australien sind grundsätzlich kostenpflichtig, die privaten Schulen sind in der Regel aber ein Stück teurer als die staatlichen.
In der Secondary School kann aus über 50 verschiedenen Fächern gewählt werden. Zum Beispiel Jura, Psychologie, Informatik, Graphik Design oder Theater. Außerdem werden viele verschiedene Aktivitäten wie Musik, Ballett, Drama, Flugwesen, Informatik oder Sport angeboten.
MAROKKO
Das marokkanische Bildungssystem beginnt mit einer privaten Vorschulerziehung ab 3 Jahren und umfasst eine Schulpflicht von 6 bis 15 Jahren. Nach der Grundschule und drei Jahren Sekundarschule können Schüler das Lycée (Gymnasium) besuchen, das nach drei Jahren mit einem allgemeinen, internationalen oder berufsorientierten Abitur abschließt. Im Anschluss stehen vielfältige Bildungswege offen: Universitäten, Fachhochschulen, spezialisierte Institute sowie Fach- und Handwerksschulen bieten eine breite Palette an Möglichkeiten, darunter zweijährige Ausbildungen und Studiengänge in Naturwissenschaften, Technik, Geisteswissenschaften oder Medizin. Dadurch eröffnet das Bildungssystem den Absolventen zahlreiche Karrierechancen und fördert ihre persönliche Entwicklung.
VENEZUELA
In Venezuela beginnt die Schulpflicht mit sechs Jahren und dauert bis zur 9. Klasse. Danach können Schüler in der Sekundarstufe II zwischen einem allgemeinen oder technischen Zweig wählen, der den Zugang zur Universität ermöglicht. Die staatliche Schulbildung ist kostenlos, aber etwa 10 % der Kinder haben wegen finanzieller Probleme oder Arbeitspflichten keinen Zugang. Neben staatlichen Schulen gibt es private Bildungseinrichtungen. Das Hochschulsystem wird in Lateinamerika hoch bewertet, während das staatliche Schulsystem noch Schwächen aufweist. Der Unterricht erfolgt oft in Schichten, um Ressourcen effizient zu nutzen.
von: Charleen Köhler 7b
Quellen: https://www.egofm.de/blog/schulsysteme-der-welt
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