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Weihnachtsgedicht zum dritten Advent

Anlässlich unseres diesjährigen Advents-Specials haben wir auch am dritten Advent wieder ein Weihnachtsgedicht für Euch und Sie rausgesucht. Das heutige Gedicht habe ich ausgesucht, weil es, meiner Meinung nach, obwohl es schon vor über 100 Jahren veröffentlicht wurde, immer noch auf unsere aktuellen Sorgen und Nöte in der Welt bezogen werden kann. Bei so viel Leid und Hass in der Welt wünschen wir uns am Ende des Jahres doch eigentlich nichts mehr als Frieden für alle. Deshalb möchte ich mit dem von mir ausgesuchten Gedicht auf die Besinnlichkeit und Ruhe, die die Weihnachtszeit für viele von uns mit sich bringt und die gerade in der stressigen Vorweihnachtszeit oft zu kurz kommt, aufmerksam machen. Viel Spaß beim Lesen und einen besinnlichen dritten Advent!

Friede auf Erden

 

Wie ist die Welt so kalt!
Schneelast drückt schwer
Auf der Tanne Geäst,
Und traurig und sanglos
Kauern auf blattlosem Zweig
Hungernde Vögel.

So liegt auf den Völkern
Schneeschwer die eiserne Hand
Des Kriegsgottes, dem mehr wir opfern,
Als unsern Waisen und Armen,
Und traurig schaut das Auge
Ueber die Winterwelt der Menschheit.

Da horch! Wie Engelstimmen
Klingt aus dem hellen Kirchlein
Der Kinder Jubelchor:
Friede auf Erden!
Mir ziehts durch die Seele, als müßte
Der Frühling über die Völker kommen,
Der Frühling des Friedens.

 

von Johannes Brassel (1848 -1916) 

Quelle: weihnachtsgedichte-und-mehr.de